Zwischen Pressefreiheit und Meinungsmacht: Zur gesellschaftlichen Relevanz von Medienkonzentration

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Hamburg (Institut für Medien und Kommunikation), Veranstaltung: Mediensystem der BRD, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage, wie mächtig Medienkonzerne sein dürfen, ist von hoher Aktualität und Relevanz für jede demokratische Gesellschaft. Die Pressefreiheit ist ein Grundelement der Demokratie - die Einmischung von Seiten der Politik in Prozesse der Umformung auf dem Mediensektor stellt also immer eine Gratwanderung dar. Publizistische Vielfalt als Grundlage für Meinungsfreiheit und offenen Diskurs gilt es als Ziel zu verfolgen, aber Zusammenschlüsse von Medienunternehmen gehören zum natürlichen Prozess auf dem Markt und sind zuweilen unvermeidlich, etwa weil kleinere Verlage sonst vollständig vom Markt verdrängt würden. Medienkonzentration bedeutet Konzentration von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher, gleichsam publizistischer und häufig auch politischer ¿Medienmacht¿. Durch internes wie externes Wachstum von Unternehmen wird sie vorangetrieben und liegt grundsätzlich im Interesse der stärksten Medienkonzerne, die ihre Position auf dem Markt festigen und möglichst zu einer dominierenden Stellung ausbauen wollen. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um ein rein ökonomisches Problem, sondern wesentlich auch um die Macht von Medien als ernstzunehmende Größe im gesellschaftlichen Alltag und im politischen Diskurs. Der Fall der gescheiterten Übernahme des ProSiebenSat.1-Konzerns durch die Axel Springer AG im Jahr 2005 zeigt deutlich, welche Kontrollinstanzen und Rechtsverordnungen es für Konzentrationsprozesse in Deutschland gibt und wie wichtig sie zur Regulierung von potenziell gefährlichen Fusionen sind. Außerdem lässt sich daran aufzeigen, welche Problempotenziale und Gefahren mit der Konzentration auf dem Mediensektor verbunden sind.