Zwischen Steppenwind und Rotem Asphalt

'Ich will hier keinen Bericht über diesen Krieg abgeben, den jeder, der ihn nicht erlebt hat, nachlesen kann. Ich will nur meine ganz persönlichen Erlebnisse niederschreiben, damit meine Enkelkinder einmal erfahren, was für furchtbare Zeiten wir haben durchmachen müssen.' So schreibt Helene Hartmann, 1862 geboren, als der Erste Weltkrieg beginnt. Doch die gebürtige Hamburgerin weiß noch sehr viel mehr zu erzählen. Sie zeichnet ein lebendiges Bild ihres Lebens in Russland, wo ihr Mann Nicolai, genannt Colli, als Verwalter namhafter Güter, u.a. des Grafen Orlow-Davydow, des Fürsten Jussupow und des Generals Skoropadski, tätig ist. Bis sie und ihre Familie in den Strudel der russischen Revolution und des ersten Weltkrieges geraten. Das Buch entstand auf der Grundlage der handschriftlichen Aufzeichnungen, die Helene Hartmann nach ihrem Tod 1949 hinterließ. Diese wurden zu Veröffentlichungszwecken redigiert.

Beate Werst, geboren 1959 in Garding, hat vor über 20 Jahren ihre Liebe zum Schreiben entdeckt. Einst im Genre der kurzen Liebesgeschichten zu Hause, hat sie mit der Überarbeitung der Aufzeichnungen Helene Hartmanns ein für sie bislang unvertrautes Gebiet betreten, in dem sie sich jedoch sehr wohl fühlt. Das 'Helenen-Projekt' ist sie ein Stück weit mit Herzblut angegangen: Helene Hartmann war die Urgroßmutter einer ehemaligen Arbeitskollegin.