Zwischen contrat de mandat und Abstraktionsprinzip.

Moritz P. Bach untersucht in seiner Arbeit die Gerichtspraxis im Reichsland Elsass-Lothringen zu einer Zeit, in der dort mit der parallelen Geltung des Code Napoléon von 1804 und des reichsdeutschen ADHGB von 1862 zwei völlig unterschiedliche Rechtsordnungen aufeinanderprallten. Besonders deutlich wird dies im Stellvertretungsrecht: Dem französischen Recht ist mit dem Vertragstypus des »contrat de mandat« eine Unterscheidung zwischen Vertretungsmacht und Grundverhältnis weitgehend unbekannt, während die deutsche Kodifikation insoweit eine klare Differenzierung vorsieht. Nach einem Vergleich des normativen Bestandes zeigt der Autor im Wege der Rechtsprechungsanalyse auf, dass die reichsländischen Gerichte das französische Recht im Einklang mit den Rechtsprinzipien des ADHGB auslegten. Diese Ergebnisse ordnet er den noch heute geltenden Kategorien zu und weist nach, inwiefern ein Nebeneinander von Rechtsordnungen als Laboratorium der Rechtsfortbildung fungieren kann.

Moritz P. Bach studied law at Ludwig-Maximilians-Universität Munich from 2015 to 2022, hereof from 2017 to 2019 at >Université Panthéon-Assas< (Paris II) within the framework of Integrated French-German Studies. He completed his studies in 2022 with the First German State Exam and the >Maîtrise en droit<. During his legal clerkship at the district court of Regensburg, he graduated from 2022 to 2023 at the university of Regensburg (professorial chair Prof. Dr. Martin Löhnig) in a comparative French-German topic (Juratisbona Prize 2023). Moritz P. Bach was awarded with the price of Excellency of the French-German University for the year of 2023.

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