Zwischen den Blöcken - Indiens Politik des Non-Alignments von 1947 bis 1964

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Universität zu Köln (Historisches Seminar), Veranstaltung: Kalter Krieg, Sprache: Deutsch, Abstract: My essential argument is that while junior members in the international system at times took actions that tried to block, moderate, and end the epic contest, they also took actions that played a key role in expanding, intesifying, and prolonging the struggle between East and West. Mit dieser These widerspricht der britische Historiker Tony Smith einer konventionellen Auffassung, die den Kalten Krieg primär als eine globale Konfrontation zweier Supermächte beschreibt. Sein 'pericentric framework' begreift das internationale System nach dem zweiten Weltkrieg als ein komplexes Beziehungsgeflecht, das nicht allein von den USA und der Sowjetunion dominiert wurde. Vielmehr sei es lokalen Akteuren gelungen, Washington und Moskau gegeneinander auszuspielen und den weltpolitischen Antagonismus für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Die Regierungen von Staaten wie China, Nordkorea, Deutschland oder Kuba seien in der Lage gewesen, souverän und unabhängig zu handeln, auch wenn sie dabei sowjetische bzw. amerikanische Interessen verletzten. Auf diese Weise hätten sie entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Kalten Krieges genommen und ihn mitunter nach ihrem eigenen Willen gestaltet. Ich möchte versuchen, diese analytische Prämisse am Beispiel Indiens zu überprüfen. Indien gilt nach dem Erlangen seiner Unabhängigkeit am 15. August 1947 als einer der wichtigsten Staaten in der Bewegung der Blockfreien. Unter maßgeblicher Federführung des indischen Ministerpräsidenten Jawaharlal Nehru verfolgte der indische Subkontinent in den Jahren zwischen 1947 bis 1964 den Anspruch, sich weder in den amerikanischen noch in den sowjetischen Machtblock einzureihen.