Zwölf Wege ins Archiv

In der heutigen Informationsgesellschaft sind wir mehr denn je auf die langfristige Verfügbarkeit von Wissen angewiesen. Dennoch sind praktisch alle digital gespeicherten Informationen und fast alle seit 1840 erstellten Papierdokumente gefährdet. Zugleich gibt es keinen offenen und interdisziplinären Diskurs zu den relevanten Erhaltungsfragen.

Ausgehend von diesem Befund beschreibt Christian Keitel zentrale Fragestellungen und Methoden einer künftigen Archivwissenschaft: Versteht man alle auf Erhaltung spezialisierten Einrichtungen als Archive, können Ansätze der klassischen Archivwissenschaft (Archival Science), der täglichen Praxis in den klassischen Gedächtnisinstitutionen (Bibliotheken, Archive, Museen) und in der freien Wirtschaft, des Records Managements, der Digital Curation und der Informatik zusammengeführt und weiterentwickelt werden.

Dafür liefert Keitel mit diesem Band wichtige Impulse: In zwölf Kapiteln diskutiert er aktuelle Fragen zu Bewertung, Erschließung, Archivierungsstrategien sowie Nutzung und verortet sie in ihrem historischen Kontext.



Christian Keitel ist Archivar beim Landesarchiv Baden-Württemberg. Dort koordiniert er seit über 10 Jahren die digitale Archivierung, die Entwicklung der Software DIMAG und die Überlieferungsbildung. Seit 2011 ist er stellvertretender Leiter der Abteilung Archivischer Grundsatz. Seine archivwissenschaftlichen Schwerpunkte gehen von Fragen der Authentizität bis zur Archivalienkunde. Er ist seit 2015 Honorarprofessor an der FH-Potsdam mit Schwerpunkt Archivwissenschaft.

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