der valsch sô gar an ir verswant (117,1)

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Wolfram von Eschenbach: Parzival, Sprache: Deutsch, Abstract: Entgegen den Helden anderer Werke der mittelalterlichen Literatur, so zum Beispiel Gregorius oder Tristan, kennzeichnet sich Parzivals Kindheit durch eine Ferne zu höfischer Gesellschaft und Erziehung. In der Nicht-Welt von Soltâne unbekannt für die Außenwelt und unbekannt für sich selbst, da durch seine Mutter seiner Identität verheimlicht, scheint sich Parzival einem unbekümmerten Leben hinzugeben bis durch eine Begegnung mit vier Rittern seine ritterliche art geweckt wird und er Soltâne und seine Mutter verlässt. So eindeutig wie auf den ersten Blick ist Parzivals Kindheit aber nicht zu bewerten. Bei genauerer Betrachtung ergeben sich verschiedene Ambivalenzen in der Mutter-Sohn-Beziehung. Hierbei ist schon der Ort Soltâne selbst gekennzeichnet durch widersprüchliche Strukturen. Hinzu kommen noch Herzeloyde selbst und ihre Motivation für den Rückzug nach Soltâne, Parzivals Verhalten und die Lehren Herzeloydes vor Parzivals Aufbruch. Mit der vorliegenden Arbeit sollen diese Ambivalenzen erarbeitet und genauer betrachtet werden. Zunächst wird dazu der Ort Soltâne im Mittelpunkt stehen. Danach wird zu klären sein, wie Herzeloydes Motivation für ihren Rückzug zu bewerten ist, da sich hier zwischen Erzählerbewertung und Textdarstellung eine Ambivalenz entwickelt. Im weiteren Verlauf der Arbeit steht dann die Beziehung zwischen Mutter und Sohn im Vordergrund, die anhand ausgewählter prägender Ereignisse wie der Vogelepisode oder den Lehren Herzeloydes sowie der Identitätsproblematik Parzivals deren Ambivalenz verdeutlichen soll, woran sich die Betrachtung der Begegnung mit den Rittern als Initialereignis für den Aufbruch Parzivals anschließt. In einer abschließenden Zusammenfassung sollen dann noch einmal die wichtigsten Erkenntnisse zusammengetragen und bewertet werden. Es wird also zu zeigen sein, inwiefern sich Parzivals Kindheit durch Ambivalenzen auszeichnet und was diese für die Beziehung zu seiner Mutter und das Handeln innerhalb Soltânes bedeuten. Die Versangaben beziehen sich im Folgenden auf die Ausgabe des Deutschen Klassiker Verlages von 2006. Zu Vergleichen werden jedoch alle drei Texte der Primärliteratur herangezogen.

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der valsch sô gar an ir verswant (117,1) Kathleen Grünert

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