"Warum muss es denn nur immer Krieg sein?"

Anni und Hans aus Ottensen (Altona) sind seit 1911 liiert und wollen sich eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Doch Hans, Schriftsetzer von Beruf, wird zum Kriegsdienst einberufen. In dieser erzwungenen Fernbeziehung wechselt das Paar viele Briefe und Karten, die bald Annis Postkartenalbum füllen. Auch die Karten ihrer Brüder und Schwäger ordnet sie darin ein. Schwager Otto nimmt an der Skagerrak-Schlacht teil und Annis Bruder Emil entgeht als junger U-Boot-Heizer nicht nur gefährlichen Einsätzen, auf einer letzten Fahrt begleitet er die deutschen U-Boote zur Auslieferung nach England. Den Kriegsalltag in Altona muss Anni als Verkäuferin im Lebensmittelhandel der Produktion bewältigen. Schon bald verschickt sie Pakete mit Liebes­gaben an ihre Angehörigen in die Frontgebiete. Hundert Jahre später erscheint das Postkartenalbum (mit über 90 Abbildungen) nun als Buch - ein ­Kaleidoskop von Alltag und Kriegsalltag einer Ottenser Arbeiterfamilie am Ende des Kaiserreichs.

Astrid Louven hat die Geschichte ihrer Familie recherchiert und die Episoden, die die Postkartensammlung erzählt, in ihren zeitlichen, geografischen und militärischen Rahmen eingebettet. Neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin beschäftigt sie sich vor allem mit jüdischen Aspekten der hamburgischen Geschichte. Als Autorin hat sie Biografien, Sachbücher und einen Kriminalroman veröffentlicht. Auf www.astrid-louven.de können Sie Näheres erfahren.

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