tDCS. Das Verständnis und die Kunst

Diplomarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Psychologie - Allgemeines, Note: 1, Universität Wien (Fakultät für Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die ästhetische Erfahrung ist eine Wahrnehmung besonderer Art. Die Möglichkeit visuelle Reize über eine simple Objekterkennung hinaus als ästhetisch wahrzunehmen, ist eine der menschlichen Spezies inhärente Fähigkeit. Das Modell der ästhetischen Erfahrung bietet auf kognitiv-affektiver Ebene eine theoretische Grundlage. Das Modell stellt das Verständnis eines Kunstwerks, neben emotionalen Komponenten, als wesentlichen Teil der ästhetischen Erfahrung heraus. Persönliche Erlebnisse und Erlerntes modulieren die ästhetische Erfahrung und deren neuronale Grundlagen. Die neuronalen Korrelationen der ästhetischen Erfahrung versucht die Neuroästhetik zu identifizieren. Neurowissenschaftliche Studien mit bildgebenden und neurophysiologischen Verfahren deuten auf die prominente Position des linken dorsolateralen Präfrontalkortex (lDLPFC) innerhalb der ästhetischen Erfahrung hin. Bisherige Studien untersuchten das Kunstverständnis als essentielle Komponente der ästhetischen Erfahrung mit Hilfe von abgebildeten Zusatzinformationen in Form von Bildtiteln oder kontextueller Information. Ziel der vorliegenden Studie ist es jedoch, den Zusammenhang zwischen dem lDLPFC und dem Verständnis gegenständlicher Kunst aus einer ästhetischen Perspektive, zu belegen. Eine artifizielle Aktivierung des lDLPFCs sollte das Verständnis steigern. Diese artifizielle Aktivierung des lDLPFCs wurde über eine anodale transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) erreicht. Das Verständnis von gegenständlichen Kunstwerken wurde durch die Stimulation des lDLPFCs nicht beeinflusst. Allerdings konnte, in Übereinstimmung mit dem Modell der ästhetischen Erfahrung, die emotionale Valenz eines Kunstwerks als wichtig für die ästhetische Erfahrung herausgestellt werden. Die Ergebnisse weisen auf die Multimodalität der ästhetischen Erfahrung und deren komplexen neuronalen Grundlagen hin. According to the model of aesthetic appreciation, which explains the process of the aesthetic experience based on a cognitive-affective level, the understanding of an art-work is essential. Personal experiences and acquired knowledge modulate the aesthetic experience and their neural correlates. Neuroaesthetics attempts to identify the neural correlations of aesthetic experience. The left dorsolateral prefrontal cortex (lDLPFC) is strongly associated with the process of aesthetic appreciation. [...]

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