und trotzdem - Frühling

Klimawandel, Pandemie und Kriege sind die Bedrohungen und Herausforderungen für die Menschheit. Mehr oder weniger sind wir alle betroffen, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht - wir sind nicht nur betroffen, sondern fühlen uns ohnmächtig angesichts der gigantischen Probleme. Manche bauen einen Schutzwall um sich, dosieren die schlechten Nachrichten, schauen sich die Bilder des Grauens nicht an. Eine verständliche Haltung. Andere werden aktiv, setzen sich ein für Frieden, Flüchtlinge, fürs Klima. Und manche schreiben - schreiben sich Sorgen, Bedrohungen und Ohnmacht von der Seele. Dazu gehöre auch ich, bin aber zugleich völlig überfordert angesichts der immensen Flut von Problemen. Darum schreibe ich Gedichte. In der Kurzform - mit vielen Zwischenräumen für eigene Gedanken - versuche ich das Unbegreifliche zu begreifen. Suche ich Worte des Mitgefühls für die tatsächlich Betroffenen - aus meiner privilegierten Warte.

Das geschriebene Wort in Form von Geschichten und Gedichten gehört zum Lebenselixier von Ruth Rechsteiner. Zum einen um sich selber das Leben zu erzählen und zum anderen, um Erkenntnisse und Gedanken anderen mitzuteilen. Als Journalistin und Redaktorin widmete sie sich beruflich der Sprache, und ihre Leidenschaft fürs Schreiben gibt sie in kreativen Schreibwerkstätten weiter. Die verdichtete Form erlaubt ihr, komplexe, schwere, aber auch lebensfrohe Themen in Kurzform auszudrücken.