»... im Gegensatz erst fühlt es sich nothwendig«. Deutsch-französische Feindbilder (1807-1930)

Im 'Gegensatz erst fühlt es sich nothwendig', so Nietzsche 1889 über die Selbstdefinition des Deutschen Reichs. Das Geflecht von Selbstpositionierungen und Fremdzuschreibungen der problematischen deutsch-französischen Beziehung offenzulegen ist Ziel der Studie. Auf breiter Materialbasis analysiert sie mit multiperspektivischem Blick die Periode von der Hegemonialpolitik Napoleon I. bis zur Vorphase des Zweiten Weltkriegs. Inwieweit war die intellektuelle Elite beider Länder in den Prozess der Feindbildentwicklung eingebunden? Welche kulturellen, politischen und außerwissenschaftlichen Ziele werden verfolgt? Anhand einander gegenübergestellter Textpaare von Fichte-Renan / Barrès-Stoiber / Barrès-Bertram zeigt die Untersuchung Formen des Erinnerns, Verdrängens und Vergessens im Umgang mit eigener und fremder Vergangenheit auf. Damit trägt sie zum historischen Verständnis der westeuropäischen Integration ebenso bei wie sie wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Europäistik setzt.

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