"... von Anfang an auf Seiten des Sozialismus"

In ihren hier erstmals veröffentlichten autobiografischen Aufzeichnungen erinnert sich Lu Märten (1879-1970) an ihre Kindheit und Jugend im Berlin der Kaiserzeit. Weitgehend ohne regulären Schulbesuch aufgewachsen, wirkt sie in sozialpolitischen und künstlerischen Kreisen mit und wird eine engagierte feministische Journalistin. Arbeitskontakte zu russischen Revolutionären während der Novemberrevolution 1918 bestärken sie in ihrer antibürgerlichen, nun auch SPD-kritischen Haltung und motivieren sie zur materialistischen Theorie von Wesen und Veränderung der Formen/Künste (1924). - Die von der britischen Arts-und-Crafts-Reformbewegung beeinflussten Leitgedanken ihrer Schriften zur Ästhetik und zu neuen Lebensformen inspirieren bis heute die Kritik von Kunst- und Geschlechtsnormen. Der Band, aus dem Nachlass herausgegeben von Chryssoula Kambas, enthält zudem bislang unveröffentlichte Briefwechsel Lu Märtens mit Johannes R. Becher und Lev D. Trockij.

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