VERFALL UND TRIUMPH

Was gafft ihr, ihr albernen Gänse, zieht die geschminkten Fressen wie zum Lachen breit! Sperrt die großen Mäuler auf, wie vor der Jahrmarktsbude eines fremdländischen Wunders, ¿ bin ich denn gar so ein Scheusal, ein zerfressenes Gerippe! ¿ die dreckigen Hände in den nassen Hosentaschen, Laufburschen, Louis, lausige Hanswursten! Ach, schon bin ich wieder gelangweilt und ermüdet durch euere, ach so wenig unterhaltsame Gesellschaft, ach, schon wieder gelangweilt und ermüdet, bevor ich noch den Mund zum ersten Worte aufgetan. Es wird ja unnütz sein. Euch nicht mehr als eine mehr oder minder mißverstandene spaßige oder gruselige Abendunterhaltung, während welcher ihr einander bestehlt oder den Weibern unter die Röcke greift. Wahrlich! und dazu muß ich noch ¿ so: ein eigentümlicher Kuppler und närrischer Schmerzensausschreier ¿ gewärtigen, daß einer von euch plötzlich veitstanzt oder ein anderer aus euerer sauberen Genossenschaft mir in einem manischen Anfall mit einem Schiefer rücklings den Schädel einschlägt. So lockt mich einzig nur die Gefahr, ihr Guten. Die Laune, euere erstaunten Mienen zu beobachten, wie ihr empört und im Innersten beleidigt oder aufgebracht allerhand tolle Fratzen schneidet, bald zu plärren anfangt, bald davonlauft, wiederkommt, murmelt, schreit oder aufhorcht.

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