Akkulturation - Studie zur Akkulturation von Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland, Finnland und Israel

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 1,8, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Psychologie), Veranstaltung: Entwicklungspsychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Mensch entwickelt sich stetig und wird während seines Lebens soziokulturell und emotional geprägt durch die Gesellschaft, die Menschen und das Milieu, welches ihn umgibt. Die biologischen Entwicklungsstufen zum Erwachsenen werden begleitet von einer verstandesmäßigen und weltanschaulichen Entwicklung, die in Abhängigkeit vom Zeitalter, der Nationalität sowie der Volkskultur differente Züge annehmen kann. Die Menschen werden somit vom gesellschaftlichen System in dem Sie sich entwickeln und von den Menschen, die ihn umgeben und mit denen er in Beziehung tritt, geprägt. Kulturelle Traditionen werden z.T. übernommen, die kognitive Spiegelung der äußeren Einflüsse schafft unabhängig von traditionellen Werten neue Anschauungen, die Grundlage einer sich entwickelnden sozialen Gemeinschaft sind. Kulturgeschichtliche und entwicklungsgeschichtlich geprägte Verhaltensweisen und Wertvorstellungen sind demnach im Leben der Menschen Charakteristika, die durch Veränderungen der Gesellschaft oder durch den Wechsel des Individuums in andere Kulturkreise wechselseitigen Konfrontationen unterliegen, die sich für den Einzelnen förderlich oder destruktiv auswirken können. In einer Zeit der Globalisierung und der Migration kommen Wechsel von einer Gesellschaft oder Kultur in eine andere häufiger vor als früher. Der Einwanderer muss eine neue Sozialisation durchmachen. Dies nennt man das Phänomen der Akkulturation. Es gibt viele verschiedene Gründe warum Menschen ihre Heimat verlassen. Sei es, weil Krieg herrscht, sie Hunger leiden, politisch verfolgt werden oder keine Arbeit finden. Sie wandern aus, weil sie sich in einem neuen Land ein besseres Leben versprechen und wünschen. Der Entschluß zur Auswanderung geschieht somit unter dem Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit zwischen Wunsch und Realisierbarem, zwischen der gesellschaftlichen Imbalance für die Befriedigung der Bedürfnisse der Menschen ein entsprechendes Umfeld zu schaffen. Mit dem endgültigen Entschluß zur Auswanderung werden tradierte kulturgeschichtliche Wurzeln und soziale Bindungen, die verbindenden Charakter haben, durch objektive Spiegelungen der eigenen Realität und der möglichen Entwicklungschance im Bewußtsein verdrängt.