Amerikabilder in deutschsprachiger Exillyrik

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: "Unbegrenzte Möglichkeiten¿ ¿ Migration, Tourismus und Literatur um 1900, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Nationalsozialismus, der sich in Deutschland nach 1933 verbreitete, zwang viele Juden dazu, unter ihnen auch viele Schriftstellerinnen, ins Ausland zu flüchten. Ein Grossteil der Flüchtlinge fand nach vielen Jahren des Umherreisens in wechselnde Zufluchtsländer, das endgültige Exil in Amerika. Rund die Hälfte der Flüchtlinge aus dem nationalsozialistischen Deutschland der Jahre nach 1933 waren Frauen. Aus diesem Grund will ich mich in dieser Arbeit speziell mit den Werken von deutschen oder deutschsprachigen Schriftstellerinnen, die im amerikanischen Exil lebten, auseinandersetzen. Die in meiner Arbeit untersuchten Werke sind Gedichte, unter anderem von den Schriftstellerinnen Vera Lachmann, Margarete Kollisch und Ilse Blumenthal-Weiß, die auf diese Weise versucht haben ihre Erlebnisse im unbekannten neuen Land zu verarbeiten. Ich werde dabei genauer untersuchen, wie diese Schriftstellerinnen das Exilland Amerika in ihren Werken darstellen, sowohl ihre ersten Eindrücke bei der Ankunft in New York, als auch ihre Lebenserfahrungen dort. Des Weiteren wird untersucht, mit welchen poetischen Mitteln diese Erfahrungen gestaltet wurden. Außerdem werde ich auch auf die Grenzziehung zwischen Eigenem und Fremden eingehen, und die damit verbundene Frage der Identität der Schriftstellerinnen. Die Schriftstellerinnen hatten sehr verschiedene Schicksale und Hintergründe, was sich auch in ihren Werken widerspiegelt. Margarete Kollisch zum Beispiel, trat rechtzeitig die Flucht an und konnte sich in New York in Sicherheit bringen, womit ihr das Schlimmste erspart blieb. Im Gegensatz zu ihr durchlebte zum Beispiel Ilse Blumenthal-Weiß ein ganz anderes Schicksal, die mit ihrer Familie ins KZ zwangseingewiesen wurde. Ihr Mann und ihr Sohn kamen im KZ um, während sie zusammen mit ihrer Mutter und Tochter im Jahr 1945 befreit werden konnte und schließlich 1947 zusammen mit ihnen nach New York auswanderte. Diese unterschiedlichen Lebensschicksale machen sich in den Werken der Schriftstellerinnen insofern bemerkbar, als dass ihr Amerika-Bild sehr unterschiedlich zu sein scheint, als auch die Anzahl der Amerika- Gedichte, was für meine Arbeit zur Folge hat, dass es vor allem von Margarete Kollisch am meisten Grundlage gibt. Eine große Schwierigkeit für alle Schriftstellerinnen um die es in meiner Arbeit geht, und die man nicht unterschätzen sollte, war natürlich die Fortsetzung ihrer schriftstellerischen Karriere in Amerika.

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