Die Rolle der Frau im amerikanischen Exil

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Amerikanistik - Kultur und Landeskunde, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Amerika Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Nationalsozialismus, der sich in Deutschland nach 1933 verbreitete, zwang viele Juden dazu, ins Ausland zu flüchten. Ein Grossteil der Flüchtlinge fand nach vielen Jahren des Umherreisens in wechselnden Zufluchtsländern, das endgültige Exil in Amerika. Rund die Hälfte der Flüchtlinge aus dem nationalsozialistischen Deutschland der Jahre nach 1933 waren Frauen. Doch die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern und Forschern, die sich mit dem Thema des Exils auseinandersetzten, galt fast ausschließlich den Männern. Die Publikationen über das deutsche Exil 1933 ¿ 1945 ließ eine Leerstelle zurück: das Schicksal der Frauen, die aus politischen oder rassischen Gründen nach 1933 ihr Heimatland verlassen und fliehen mussten, und derjenigen, die ihren gefährdeten Lebenspartner nicht im Stich lassen wollten. Aus diesem Grund will ich mich in dieser Arbeit speziell mit der Problematik der Frauen im amerikanischen Exil auseinandersetzen. Die wichtigsten Punkte dabei sind die soziale Rolle der Frau im Exil, ihr Beitrag für den Überlebenskampf in der Fremde und ob der Weg ins Exil auch ein Weg in die Emanzipation der Frau war. Viele Spuren sind verweht, verlieren sich in der Anonymität der amerikanischen Großstadt New York. Deshalb bezieht sich meine Arbeit fast ausschließlich auf intellektuelle Frauen, denn über diese gibt es am meisten nachweisliche Schriften. Dies können zum einen Autobiographien sein, Tagebücher, oder auch andere schriftstellerische Werke von Akademikerinnen, die auf diese Weise versucht haben ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Eine dieser Frauen war zum Beispiel die nach Amerika emigrierte Ärztin Hertha Nathorff, die drei Typen von Einwanderern unterschied: die, die bei ihrer Ankunft Vermögen hatten, weil sie rechtzeitig und mit allem Hab und Gut weggegangen waren. Zweitens diejenigen, die reich gewesen sind, und jetzt arm waren, wie auch Hertha Nathorff und ihr Mann. Es waren die zu spät Geflohenen, die nichts hatten retten können als die eigene Haut. Drittens, diejenigen, die schon immer arm gewesen waren, wie etwa die osteuropäischen Juden, die es aber in Amerika einigermaßen zu etwas brachten. Allein diese Aufteilung der Emigranten in die unterschiedlichen Gruppen zeigt schon, wie verschieden die Schicksale und Hintergründe (¿background¿) der selbigen waren. Die meisten Personen, um die es in meiner Arbeit geht, kann man in die zweite Gruppe der Einwanderer einsortieren: die reich gewesen sind, und jetzt im Exil arm waren.

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