Auf dem Weg zum Volkssport

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sport - Sportgeschichte, Note: 1,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Welchen gesellschaftlichen Stellenwert der Sport heute besitzt, demonstrierte nicht zuletzt vergangenes Jahr die Weltmeisterschaft in Deutschland, die Millionen Menschen weltweit in ihren Bann zog und sie für rund vier Wochen auf ein sportliches Großereignis fokussieren ließ. Die Zusammensetzung aktueller Profi- und Amateurmannschaften sowie des Publikums von den Bundesligastadien bis hin zu den Dorf- und Kleinstadtplätzen kommt einem Querschnitt durch die deutsche Gesellschaft gleich. Fußball hat heute in allen Schichten und Milieus Anhänger und aktive Teilnehmer und wird damit zu Recht als Volkssport bezeichnet. Dass dem jedoch nicht immer so war, liegt auf der Hand. Vielmehr dauerte es nach der Einführung des ,englischen Spiels' in den 1870er-Jahren über ein halbes Jahrhundert, ehe der Fußball die deutsche Bevölkerung in größerem Ausmaß erfasste. Diese Arbeit befasst sich daher mit der Einführung und Verbreitung des Fußballsports in Deutschland. Sie untersucht die Faktoren, die für die Verbreitung des Spiels von Bedeutung waren und fragt nach den hauptsächlichen sozialen Trägern seiner Entwicklung. Zu klären ist weiterhin, welche gesellschaftlichen und politischen Umstände den Etablierungsprozess des Fußballs verlangsamten bzw. beschleunigten. Der Betrachtungszeitraum erstreckt sich von der Einführung des Spiels in den 1870er-Jahren bis zum Ersten Weltkrieg, der wie für Deutschland generell auch für die Fußballgeschichte eine Zäsur darstellte. Mehr als einen knappen Ausblick auf die weitere Entwicklung in der Weimarer Republik kann diese Arbeit aufgrund des vorgegebenen Umfangs nicht leisten. Die Herausbildung des modernen Fußballs in England und Erläuterungen über das Turnen als dem deutschen ,Sport' des 19. Jahrhunderts markieren den Ausgangspunkt der Arbeit. Das erste Hauptkapitel umfasst die Frühphase des Fußballs im Kaiserreich, in der sich abzeichnete, in welchen Teilen der Gesellschaft das Spiel sich etablieren und wo es auf Widerstände treffen würde. Im zweiten zentralen Abschnitt liegt der Schwerpunkt auf der Zeit nach der Jahrhundertwende, in der sich der Fußball organisatorisch weiterentwickelte und zu einem ,deutschen Spiel' wurde. Im Rahmen der Arbeit spielt die Streitschrift von Karl Planck 'Fusslümmelei - Über Stauchballspiel und englische Krankheit' aus dem Jahr 1898 eine wichtige Rolle.

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