Aufstieg und Niedergang der Zuckerkolonien in der Karibik 1640-1775. Ein exemplarisches Beispiel für die Auswirkungen des aufstrebenden Welthandels.

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar Geschichte der Weltwirtschaft vom 18.-20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: 'The eighteenth century marked the heyday of Caribbean colonies when they not only generated great wealth but were the hub of a commercial system involving three continents. The sugar colonies bought slaves from Africa, manufactured goods and luxuries for the planter elite from Europe and basic foods - wheat, maize, beef, pork - and timber from North America. They exported in return sugar, rum and molasses.'1 Das 18. Jahrhundert markierte eine Zeit der stürmischen Entwicklung der Zuckerindustrie. Die europäischen Importe wuchsen rasant an und Zucker wurde erstmals in seiner Geschichte zu einem Massengut. Wie bei kaum einem anderen Nahrungsmittel ging ein sinkender Zuckerpreis auch immer mit einer stark steigenden Nachfrage nach Zucker einher. So konnte sich der süße Stoff schnell eine wichtige Stellung im Alltagsleben vieler Europäer und Nordamerikaner erobern. Noch heute liegt der Zuckerkonsum in den wohlhabenden Ländern deutlich über jenem der ärmeren Nationen. Für diese stellt Zucker noch immer dar, was er bis ins 17. Jahrhundert für die ganze Weltbevölkerung war: ein Luxusgut. Diese Arbeit versucht den Weg des Zuckers vom Mittelmeer in die Karibik nachzuzeichnen. Dabei sollen die Zuckerkolonien der Karibik im 18. Jahrhundert als ein wichtiger Baustein des aufstrebenden Welthandels dargestellt werden. Die Zuckerkolonien handelten mit mehreren Kontinenten über große Entfernungen hinweg. Noch im 15. Jahrhundert wäre dieser ausgeprägte Handel kaum möglich gewesen. Im 19. Jahrhundert hingegen hatte sich der Handel schon soweit intensiviert und ausgeweitet, dass viele der ehemals reichen Zuckerkolonien unter dem großen Konkurrenzdruck von neuen, aufstrebenden Zuckeranbauregionen litten und zusammenbrachen. Die Zeit vom späten 17. Jahrhundert bis ins späte 18. Jahrhundert stellte für die Karibikinseln eine Zeit großer Prosperität und enormen Wachstums dar. Die Region kann somit als ein Musterbeispiel für den Wandel gelten, der durch den Welthandel möglich gemacht wurde. Die Arbeit gliedert sich in vier Abschnitte. Im ersten Teil wird eine kurze Geschichte des Zuckers wiedergegeben. Es soll erklärt werden, wie und unter welchen Umständen der Zucker nach Amerika gelangte. Der Zweite Teil der Arbeit widmet sich der Transformation der Karibikinseln in enorm spezialisierte Zuckerkolonien. Im dritten Teil werden die Grundlagen der karibischen Plantagenwirtschaft beschrieben.