Aus Menschenliebe lügen?

Die Betreuung und Versorgung von dementiell erkrankten Menschen ist eine der zukünftigen Herausforderungen für unsere Gesellschaft. Hierzu stehen den Betreuenden diverse Konzepte zur Verfügung, die mehr oder minder auch in der Ausbildung professionell Pflegender vermittelt werden, obgleich wissenschaftliche Evaluationen zur Wirksamkeit nicht oder nur in geringem Maße vorhanden sind. Auch dem von der Amerikanerin Naomi Feil entwickelten und in Deutschland recht verbreiteten Konzept der Validation wird diese und weitere Kritik zuteil. Der Autor Julian-Anselm Bayer greift in seinem Buch eben diese Kritik auf, erweitert sie jedoch entscheidend um den Vorwurf der Lüge im Kontext validierender Kommunikation. Dies vollführt er mittels philosophischer Betrachtungsweisen des Wahrheitsbegriffs und daraus resultierenden ethisch-moralischen Überlegungen. Als Gesamtsynthese weist er ein mögliches Dilemma auf, welches grundlegende Auswirkungen, sowohl auf den pflegerischen und pädagogischen Alltag als auch auf die Legitimation der Anwendung des Konzepts an sich, möglich erscheinen lassen. Abrundend geht er der Frage nach, unter welchen Voraussetzungen Lügen eventuell legitimierbar sind.

Gesundheits- und Krankenpfleger,Pflegepädagoge B.A.; mehrjährige Berufserfahrung in der Akut- und Langzeitpflege; Studium der Pflegepädagogik an der Katholischen Hochschule Freiburg. Derzeit tätig am Ökumenischen Institut für Pflegeberufe gGmbH, Offenburg.

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Aus Menschenliebe lügen? Julian-Anselm Bayer

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