Ausgliederung des Spanischen aus dem Latein. Die Herausbildung der Sprachräume im heutigen Spanien

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Romanische Philologie), Veranstaltung: Spanische Sprachgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie, wann und vor allem warum entstehen Sprachen/ Sprachräume? Das ist eine alte Frage, die sich auch schon u.a. Dante in ¿De vulgari eloquentiä (lat.: ¿Über die Beredsamkeit in der Volkssprache¿) in der Renaissance (ca. 15.-17. Jhd.) gestellt hat. Die Ansätze waren meist monistisch und wurden erst später miteinander kombiniert. In der folgenden Arbeit handelt es sich vorwiegend um das ¿Warum¿, also um die allgemeinen Voraussetzungen und eigentlichen Ursachen für die sogenannte Ausgliederung (= Entstehung) von Sprachräumen, da man den Zeitpunkt nicht genau bestimmen kann, weil Sprachen nach Johannes Kabatek und Claus Pusch kein Geburtsdatum haben. Außerdem gehen die Meinungen ab wann eine Sprache eine Sprache ist, weit auseinander, wie z.B. nach Wright erst ab der Verschriftung oder nach Ferguson bereits mit dem Ender der Diglossie. Die Antwort auf das ¿Wie¿ dreht sich eher um die historisch-administrativen Grenzen und die areale Ausgliederung, was den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde. Hauptsächlich orientiere ich mich an dem österreichischen Sprachwissenschaftler Arnulf Stefenelli und seinen ¿Thesen zur Entstehung und Ausgliederung der romanischen Sprachen¿. Besonderes Augenmerk wird auf die innerlateinische regionale Differenzierung auf der Grundlage des Latein und Vulgärlatein gelegt. Da diese Hausarbeit im Rahmen des Proseminares ¿Spanische Sprachgeschichte¿ geschrieben wird, geht es im Folgenden nun um das Herausbilden der Sprachräume im heutigen Spanien. Zu Beginn gebe ich einen Überblick über den historischen Hintergrund und stelle das Modell Peter Kochs, das ein prototypisches Phasenmodell der romanischen Sprachgeschichte darstellt, vor.