Bildungsverlierer ohne Chancen? Das negative Selbstbild von Hauptschülern als pädagogische Aufgabe

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 2,0, , Veranstaltung: Masterstudiengang, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum ein Lebensabschnitt dürfte das biographische Selbstbild jüngerer ¿ und älterer ¿ Erwachsener mehr prägen als die Schulzeit. Dies hängt von ganz unterschiedlichen Faktoren ab, die nicht notwendigerweise miteinander in Verbindung stehen müssen: Der mit dem Ende der Schulzeit erzielte berufs- oder studienqualifizierende Schulabschluss determiniert die nachfolgende Bildungsbiographie in erheblichem Maße, gleichzeitig haben aber die in den Jahren Adoleszenz gemachten Sozialisierungsprozesse entscheidenden Einfluss auf die Position, die der junge Erwachsene in der Gesellschaft einzunehmen hat. Nicht zuletzt sind die in diesem Lebensabschnitt gemachten partnerschaftlichen Erfahrungen oftmals entscheidend für die Fähigkeit, intime Nahbeziehungen aufzubauen und über längere Zeiträume hinweg zu unterhalten. Jugendliche stehen also vor einer Reihe von Herausforderungen auf verschiedenen Gebieten, die ihre weitere Biographie in erheblichem Ausmaß betreffen. Ein entscheidender ¿ wenn nicht vielleicht der wichtigste ¿ Faktor ist die Wahl der Schullaufbahn, die von verschiedenen Einflussfaktoren abhängig ist. Bildungserwartungen der Eltern, kognitive Leistungsfähigkeit und soziale Komponenten spielen bei der Schullaufbahnentscheidung von Kindern und Jugendlichen eine vielfach lebensentscheidende Rolle. Zwar hat das Bildungssystem in Deutschland in den letzten Jahrzehnten immer energischere Schritte hin zu einer strukturellen Durchlässigkeit getan, doch prägen die frühen ¿ und oftmals kontingenten ¿ Entscheidungen der Eltern und der betroffenen Kinder und Jugendlichen selber deren Erwerbs- und Sozialbiographien oftmals bis weit ins Erwachsenenalter hinein.