Biografische Selbstreflexion mit fremduntergebrachten Kindern

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Hochschule Emden/Leer (Soziale Arbeit und Gesundheit), Veranstaltung: Biografiearbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einer in der Sozialen Arbeit gängigen Methode: Der Biografiearbeit. Sie wird in unterschiedlichsten Bereichen wie der Altenhilfe, der Behindertenhilfe oder der Migrationssozialarbeit angewendet. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Biografiearbeit mit fremduntergebrachten Kindern, die in Heimen oder bei Adoptiv- und Pflegeeltern aufwachsen. Diese verfügen zu einer Vielzahl über eine Vergangenheit in der sich schwer belastende Lebensereignisse widerspiegeln. Im Gegensatz zu den meisten bei ihren leiblichen Eltern aufwachsenden Kindern, haben fremduntergebrachte Kinder oft nicht die Möglichkeit, Informationen über ihre Vergangenheit zu erlangen. Dennoch spüren sie die Belastungen aus dieser, ohne jedoch zu wissen, welche Ursachen diese haben und ohne zu wissen, wieso sie nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können. In Folge kann es bei diesen Kindern zu Schwierigkeiten in der emotionalen und sozialen Entwicklung kommen. Diese Kinder geben sich häufig selbst die Schuld daran, nicht mehr bei ihren Eltern leben zu können. Sie sehen sich als minderwertig und böse an. Ohne eine Reflexion dieser Sichtweise besteht die große Gefahr der festen Übernahme dieser Denkmuster, die sich dauerhaft auf die psychische Gesundheit und das Verhalten der Kinder auswirken. Biografiearbeit im Kontext der stationären Kinder- und Jugendhilfe möchte diesen Problemen entgegentreten und durch eine strukturierte Aufarbeitung des Vergangenen neue Sicht- und Denkweisen ermöglichen. Im ersten Abschnitt der folgenden Arbeit werde ich erläutern, was Biografiearbeit als Methode der Sozialen Arbeit ist und was sie leisten soll. Ich gehe hierbei auf die generelle Fähigkeit des Menschen ein, sich zurückzuerinnern. Im Anschluss werde ich auf die wichtige Abgrenzung zur Therapie eingehen, da ich hierin einen äußerst wichtigen Punkt sehe, den jeder, der Biografiearbeit praktiziert, im Blick haben sollte. Danach beschreibe ich, wieso gerade die Biografiearbeit mit fremduntergebrachten Kindern wichtig ist und welche Dinge im Hinblick auf deren Gestaltung beachtet werden müssen. Im letzten Abschnitt werde ich mich kritisch mit der Frage auseinandersetzen, inwieweit Kinder überhaupt zu einer autobiografischen Erzählung in der Lage sind und was dies für die Methodik bedeutet. (...)

Verwandte Artikel