Etablierte-Außenseiter-Figuration. Entspricht die Position jugendlicher Ausländer in Deutschland der Soziologie nach Robert Elias?

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 2,3, FernUniversität Hagen (Soziologie), Veranstaltung: Klassische Perspektiven auf die moderne Gesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir leben in einer Welt, in der die soziale Mobilität immer weiter zunimmt. Durch die Globalisierung ist es den Menschen möglich, sich im Prinzip überall auf der Welt niederzulassen. Dennoch gibt es Menschen, die aufgrund von Kriegen und Armut oder aus wirtschaftlichen Gründen ihr Land verlassen müssen und auf der Suche nach einer besseren Lebenssituation sind. Auf Deutschland bezogen sind hier zum Beispiel die in den 60er und 70er Jahren angeworbenen Gastarbeiter und deren Nachkommen oder auch die ca. 1 Millionen hier lebenden Flüchtlinge zu nennen. Überall, egal in welchem Land, sind zugewanderte Menschen zunächst Neuankömmlinge und treffen in dem Gastgeberland auf eine feste bestehende soziale Ordnung. Dieses verursacht in vielen Fällen gesellschaftliche Probleme. Nicht selten sind die zugewanderten Gruppen Opfer von Diskriminierungen und auch im Gastgeberland noch in besonderem Maße von Armut betroffen. Als Problemgruppe wird in der Bundesrepublik von Medien, Politikern oder Experten immer wieder die Gruppe der jugendlichen Ausländer bezeichnet. Sie sind vor allem in den Kriminalstatistiken überrepräsentiert. Die Erklärungen hierfür sind genauso vielfach wie die Forderungen der Politik und der Mitte der Gesellschaft nach einem härteren Umgang mit diesen und der fehlenden Assimilierung der Jugendlichen. Ich möchte in meiner Arbeit darlegen, dass sich jugendliche Ausländer und die Mehrheitsgesellschaft der Deutschen in einer ganz bestimmten Positionierung bzw. Verflechtung zueinander befinden. Um dieses zu verdeutlichen, stelle ich zunächst die Figurationssoziologie von Norbert Elias vor. Den Begriff Figuration verwendet er das erste Mal in seiner 1969er Ausgabe `Über den Prozess der Zivilisation`. Der Begriff besagt, dass sich Menschen immer in Interdependenzen zu anderen Menschen befinden und nie alleine betrachtet werden können. In diesem Zusammenhang soll erklärt werden, was Elias unter Machtbalancen versteht und wie er seine theoretischen Schlüsse hierzu in seine Figurationssoziologie einbindet. Im Anschluss stelle ich seine, zusammen mit seinem Schüler John L. Scotson im Jahr 1960 durchgeführte und 1965 erschienene, Studie mit dem Titel ´Etablierte und Außenseiter´ vor. Während der Studie wurde beobachtet, dass sich alteingesessene Familien eines kleinen englischen Vorortes gegen zugezogene Familien abschotteten und diese von sämtlichen wichtigen