Chancengleichheit im dreigliedrigen Schulsystem?

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,5, Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau (Institut für Erziehungswissenschaft I), Veranstaltung: Soziale Benachteiligung durch Schule, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft [...] benachteiligt oder bevorzugt werden.' So sieht es Artikel 3 des Grundgesetzes in Deutschland1 vor. Dementsprechend sollte Selektion im Bildungssystem gemäß den Leistungen und Fähigkeiten eines Schülers und unabhängig von leistungsfremden Kriterien wie Geschlecht, sozialer Herkunft und finanzieller Ressourcen erfolgen. Schulische Leistung bestimmt, wie weit jemand im Bildungswesen kommt, welchen Abschluss er erhält und somit auch über seinen zukünftigen Stand in der Gesellschaft. Das deutsche Schulsystem ist mit seiner Dreigliedrigkeit so ausgelegt, dass es die heterogene Schülerschaft entsprechend ihrer Leistungen auf die verschiedenen Schularten verteilt. Man geht dabei davon aus, dass ein effektives Lernen nur in leistungshomogenen Gruppen möglich ist. Wir wollen untersuchen, inwieweit das dreigliedrige Schulsystem in Deutschland diesen Grundannahmen gerecht wird. Dabei möchte ich insbesondere auf die Hauptschule eingehen und näher beleuchten, welche Rolle sie dabei spielt. Zuerst stelle ich unter 1. Das dreigliedrige Schulsystem das Bildungswesen in Deutschland ein wenig näher vor. Dabei gebe ich einen Überblick über die Vielzahl der verschiedenen Schulformen, die hier wie in wohl kaum einem anderen Land vorherrschen. Anschließend möchte ich mich dann näher mit dem Übergang von der Primarstufe zur Sekundarstufe I beschäftigen (2. Der Übergang von der Primarstufe zum Sekundarbereich I). Ich untersuche, welche möglichen Ursachen zu Ungleichheiten führen und gehe dabei nicht nur auf die Rolle der Institution Schule und des Lehrers ein, sondern betrachte ebenfalls den Einfluss der Eltern. Unter 3. Die Hauptschule als Glied des deutschen Schulsystems widme ich mich speziell dieser Schulart. Ich stelle Perspektiven vor, die ein Hauptschulabschluss bietet, zeige auf, inwiefern Hauptschüler gegenüber Schülern anderer Schulformen doppelt benachteiligt sind und gehe anschließend auf das besonders schwierige Lernmilieu der Hauptschule ein. Als besonderen Vorteil sehen Befürwörter des dreigliedrigen Schulsystem bei aller intendierten Homogenität die Durchlässigkeit zwischen den Schularten. Ich lege dar, wie durchlässig die Schule tatsächlich ist. Schließlich widme ich mich einer besonderen Gruppe von Hauptschülern: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. [...]

Luisa Liebold, M.A. wurde 1986 in Dresden geboren. Nach dem Abitur ging die Autorin als Au-pair in die USA und entschloss sich kurzerhand ihren Aufenthalt dort um ein weiteres Jahr zu verlängern. Weil sie die Möglichkeiten bilingualen Lehrens und Lernens als zukunftsweisend betrachtete, zog sie anschließend für ein Europalehramtsstudium nach Freiburg im Breisgau und schloss dieses im Jahr 2012 mit dem akademischen Grad Magistra Artium erfolgreich ab. Noch während ihres Studiums sammelte die Autorin zahlreiche Erfahrungen als Kursleiterin spielerischer Englischkurse. Es sind auch diese Erfahrungen, die sie darin bestärken, Sprache und Inhalt in ihrer Schulpraxis stärker zu verknüpfen. Momentan legt sie ihr Referendariat an einer Schule in der Nähe von Heilbronn ab. Sie unterrichtet Englisch, Mathematik bilingual und Deutsch in einer dritten und sechsten Klasse.

Verwandte Artikel