'Dancing in narrow spaces' - Freiheit und Identität in Harold Pinters 'A Kind of Alaska'
15,99 €*
Versandkostenfrei
Die Verfügbarkeit wird nach ihrer Bestellung bei uns geprüft.
Bücher sind in der Regel innerhalb von 1-2 Werktagen abholbereit.
Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: 'I´ve been dancing in very narrow spaces. [...] The most crushing spaces. The
most punishing spaces. That was tough going. Very difficult. [...] But
sometimes the space opened and became light, sometimes it opened and I
was so light, and when you feel so light you can dance till dawn'.1
A Kind of Alaska ist in vielerlei Hinsicht ein Stück, das im
Gesamtkontext von Harold Pinters OEvre eine Sonderstellung einnimmt. Die
Gründe dafür lassen sich bereits in der Entstehungsgeschichte finden. Zum
ersten Mal in seinem literarischen Schaffen nannte Pinter die
Inspirationsquelle für sein Stück, indem er in der Personenübersicht der
gedruckten Fassung eine kurze Einleitung voranstellte. Darin erklärt er, dass
er mit A Kind of Alaska auf Oliver Sacks' Awakenings zurückgreift; einem Werk,
in dem der englische Neurologe medizinische Studien und Krankheitsbilder
von Patienten dokumentiert, die in den 1920er und 1930er Jahren an
Encephalitis Lethargica, der so genannten 'Schlafkrankheit' erkrankten.
Dieses epidemische Leiden, dessen Ursache weitestgehend unbekannt ist,
führte bei den betroffenen Patienten zu Symptomen wie starker körperlicher
Erschöpfung, Diplopie, Psychosen und im schlimmsten Fall zu komatösen
Zuständen, d.h. Bewegungs- und Sprachunfähigkeit. Erst in den 1960er
Jahren wurde es durch den medizinischen Fortschritt möglich, die Patienten
aus ihrem 'Schlaf' zu wecken und eine gewisse, oft nur sehr kurz andauernde
Besserung zu erzielen. Eine solche Krankheitsgeschichte ist es, die der
Situation Deborahs in A Kind of Alaska als Modell dient. Von besonderer
Relevanz ist hierbei jedoch nicht nur der Stoff als solcher, sondern vielmehr
der Umstand, dass die inhaltlichen Aspekte eines pinterschen Stückes
erstmals exakt in einen zeitlichen Kontext gestellt, ja fast datiert werden
könnten. Anders als in den Stücken aus Pinters früherer Schaffensphase, gibt
es für A Kind of Alaska einen konkreten temporalen Rahmen, der nicht erst
von den Rezipienten implizit zu erschließen ist oder über den nur vage
spekuliert werden kann, sondern den der Autor explizit nennt.
[...]