Dante und der Italienische Ursprungsmythos

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,0, Universität Mannheim (Seminar für Neuere Geschichte), Veranstaltung: Nationale Ursprungsmythen in Europa im 19. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Vergleicht man Italien mit anderen Nationalstaaten innerhalb Europas, so fällt auf, dass Italien, ähnlich wie Deutschland, erst relativ spät gegründet wurde. Aber kann man Italien deshalb gleich als 'verspätete Nation'1 bezeichnen, wo doch 'Italien' Hauptsitz der römischen Herrschaft, des Papstes und somit der katholischen Kirche ist? Italien hatte es schwer, nach 1860 als 'Neuankömmling auf dem europäischen Parkett'2 Fuß zu fassen. Anders als das ebenfalls zu dieser Zeit neugegründete Deutsche Reich, welches in bezug auf seine Politik, seine Macht und insbesondere sein Nationalbewusstsein in die von Preußen vorgefertigten Fußstapfen treten konnte.3 Zuvor wurden vor allem in den bewegten Jahre zwischen 1846 und 1848 einige Mythen und Ideen bedeutsam. So kam es, dass nach der Wahl des Kardinals Mastei-Feretti zum Papst Pius IX. (1846) innerhalb der liberalen Bewegung große Hoffnungen geweckt wurden und man sich 2 Jahre später in Mailand und Venedig von der Herrschaft Österreichs befreien konnte.4 Die nun vorliegende Arbeit soll sich in erster Linie damit befassen, wie im 19. Jahrhundert, trotz zahlreicher noch zu zeigender Hindernisse und Besonderheiten Italiens, ein italienisches Nationalgefühl zustande kam, und welchen Beitrag der in Italien als nationaler Mythos verehrte Dante dazu beigetragen hat. Um einen Überblick über die Situation und die Geschichte Italiens vor und vor allem im 19. Jahrhundert zu geben, wird zuvor auf die Bedeutung der Begriffe 'Nation' und 'National( itäts)bewusstsein' eingegangen. Im vierten Kapitel soll auf das sogenannte Risorgimento eingegangen werden und anschließend die Herausbildung eines italienischen Nationalbewusstseins in dieser Zeit beleuchtet werden. Kapitel 5 zeigt die wesentlichen Elemente, die zur Herausbildung des italienischen Nationalbewusstseins beigetragen haben, bevor Kapitel 6 sich komplett der Person Dantes widmet. Abschließend soll in Kapitel 7 vor der Schlussbetrachtung auf die Rolle des Katholizismus eingegangen werden. 1 PETERSEN, JENS: Quo vadis, Italia?, S. 29 2 ebenda, S. 29 3 vgl. ebenda, S. 29 4 PORCIANI, ILARIA: Fare gli italiani; In: FLACKE, M. (HRSG.), S. 200

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