Das Borderline-Syndrom in ausgewählten Tierkinder-Märchen

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit C.G. Jung Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts die tiefenpsychologische Deutung von Märchen und Mythen als therapeutische Methode zur Behandlung von Neurosen einsetzte, haben Volksmärchen mehr und mehr Beachtung in der Psychologie gefunden. So leitete sich die Theorie ab, daß das Märchen für das 'kollektive Unterbewußte' einer Gesellschaft steht, da es eine übergeordnete Wahrheit und allgemeine Gültigkeit für sich beansprucht und mit Archetypen und 'Handlungsträgern ohne Tiefenhaftigkeit' (vgl.Lüthi,1947) fungiert. Sieht man die Märchensymbolik nun als Ansammlung kollektiv tradierter Bilder 'wie der Mensch es immer schon gemacht hat', dann erweist sich das Märchen als Heilmittel für seelisch desorientierte und kranke Menschen, um einen 'Weg aus dem Chaos' zu finden. Im Folgenden möchte ich nun anhand der überlieferten Märchen 'Hans mein Igel', 'Das Eselein' (vgl.Grimm,1985) und 'Siebenhaut' (vgl.Bechstein,1966) das Krankheitsbild der Borderline-Persönlichkeitsstörung aufzeigen. Schwerpunktmäßig soll hierbei Hans mein Igel bearbeitet werden, da es mir als besonders anschaulich erschien, die Symptomatik des Borderline-Syndroms aufzuschlüsseln. Zunächst möchte ich einen kurzen Überblick zum Krankheitsbild geben und nach den Inhaltsangaben der ausgewählten Märchen eine vergleichende Analyse anführen. Mein Hauptaugenmerk wird sich auf Symptome und Bewältigungsstrategien in verschiedenen Lebensphasen der jeweiligen Protagonisten richten. Abschließend möchte ich mich in einem gesonderten Teil der symbolischen Darstellung von Krankheit und ihrer Heilung als Metamorphosen widmen.

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