Das Ende der nordischen Zollunion und die Entstehung der EFTA. Die Pariser Verhandlungen und Gespräche über einen gemeinsamen Markt in Skandinavien

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: PS 'Let Europe arise!' - Die Anfänge der europäischen Integration (1945-1958), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Alternativen, die seinerzeit nicht zum Zuge kamen, regen die Phantasie an und schärfen zugleich den Blick für die Schwierigkeiten, mit denen sich die Integrationspolitik auseinandersetzen muss.' Diese Feststellung, die Wilfried Loth gleich zu Beginn seines Handbuchs über die Anfänge der europäischen Integrationsbestrebungen macht, ist die Grundlage für die in dieser Hausarbeit bearbeitete Fragestellung. Eine dieser Alternativen ist nämlich der Versuch der nordeuropäischen Staaten die bereits 1952 begonnene, wenn auch schwach institutionalisierte, Zusammenarbeit im Nordischen Rat zu einer Zollunion auszuweiten. Als jedoch das Konzept der European Free Trade Association (EFTA) Mitte 1959 auf dem Tisch lag, wandte man sich von dieser stärker integrativen Schiene der Zusammenarbeit ab, um der intergouvernmentalen European Free Trade Association beizutreten. Nun stellt sich folgende Frage, deren Beantwortung sicherlich einen Einblick in die komplexen Prozesse der Integrationsgeschichte ermöglicht: Inwieweit und vor allem aus welchen Gründen wurde das Konzept der geplanten nordischen Zollunion für die Schaffung der EFTA zurückgestellt, und inwiefern war diese Schwerpunktverlagerung in der skandinavischen Integrationspolitik nach den Beitrittsgesuchen der Briten und Dänen bereits zwei Jahre nach der Gründung der Freihandelszone falsch? Und wohl noch schlimmer: Irreversibel? Hierbei soll der Text der Stockholmer Konvention von 1960 als Anhaltspunkt dienen, um die Rückkoppelungseffekte der (E)FTA-Verhandlungen auf die Zollunionsverhandlungen zu verdeutlichen. Norwegen wird bei dieser Untersuchung im Vordergrund stehen.