Das Leben im römischen Europa

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,3, Technische Universität Chemnitz, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegen Ende des 2. Jahrhunderts n.Chr. lässt sich im Römischen Reich eine Phase des raschen Wandels und des Niederganges beobachten. Besonders die Instabilität der kaiserlichen Regierung, Kriege, Aufstände, aber auch Erdbeben und Seuchen waren wohl Gründe für die Veränderungen im Reich gewesen. Moderne Forschungen bezeichnen das 3. Jahrhundert n.Chr. gern mit dem Begriff der 'Krise', die erst mit dem Kaiser Diokletian und dessen Reformen überwunden werden konnte. Während dieser so genannten Krise kam es zu erneuten Bürgerkriegen, in denen die Kaiser in kürzester Zeit wechselten und sich gegeneinander bekriegende Heerführer, als Soldatenkaiser bekannt, den politischen Ton im Reich angaben. Diese Führungskämpfe begannen bereits zur Zeit des Maximinus Thrax um 235-238 und bewirkten eine Militarisierung des Prinzipats und eine Destabilisierung des Reiches. Vor allem der rasche Herrscherwechsel und die durch die Kriegsähnlichen Zustände hervorgerufene Abwesenheit des Kaisers verhinderten, dass der jenige der den Titel gegenwärtig inne hatte als solcher akzeptiert wurde. Das wiederum bedeutete das Scheitern des vorherrschenden Systems dieser Zeit, das auf dem Prinzip der Akzeptanz basierte. Keinem Herrscher war es möglich ohne Anerkennung und Rückhalt der politischen Elite an der Macht zu bleiben. Da viele der Kaiser aus Provinzen des Reiches abstammten, verlor Rom als Herrschaftsmittelpunkt an Bedeutung. Doch auch andere Grundprinzipien im Römischen Reich wurden nun in Frage gestellt. Mit den Veränderungen der sozialen Verhältnisse auf dem Land, die mit der Wandlung der landwirtschaftlichen Produktion verbunden war, erschien die Sklaverei als Hindernis bzw. Überflüssig für die Entwicklung des bäuerlichen Lebens. Der soziale Status vieler Bauern und damit Erzeuger von Lebensmitteln oder Produkten, die als höher gestellt betrachtet wurden, ähnelte zunehmend dem Status eines Sklaven. Eine Änderung der bäuerlichen Eigentumsverhältnisse war aufgrund des damals vorherrschenden Rechts, was einen Menschen ohne Produktionsmittel zu einem Sklaven machte, nicht möglich. Damit zeigt sich bereits hier, dass Reformen nötig waren, um das veraltete bzw. überholte Prinzip des Römischen Reiches zu modernisieren.

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