Das Phänomen Anglisierung. Der Gebrauch von Anglizismen in der deutschen Alltagssprache

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Seminararbeit soll sein, anhand des aktuellen Forschungsstandes und des selbst erhobenen Datenmaterials in Form des Fragebogens, eine Antwort auf die Frage ob man sich dem alltäglichen Gebrauch von Anglizismen überhaupt noch bewusst ist, zu finden. Was überhaupt unter dem Begriff 'Anglizismus' zu verstehen ist und in welchen Formen sich englische Entlehnungen in der deutschen Sprache äußern können, soll im zweiten Kapitel dieser Seminararbeit erläutert werden. Dies stellt, zusammen mit einem kurzen Umriss der Entlehnungsgründe im dritten Kapitel, die Grundlage für die darauf folgenden Abschnitte dar, anhand derer eine Beantwortung der zentralen Fragestellung erarbeitet werden soll. Hierzu dient im fünften Kapitel die Bezugnahme auf eine im Rahmen des Seminars erarbeitete Umfrage, deren Ziel eine Bestandsaufnahme über den persönlichen Wissensstand und der Haltung gegenüber Anglizismen darstellt. Nach dem morgendlichen Joggen beim Frühstückstoast schon mal die Mails checken, im Job die To-do-Liste abarbeiten und danach beim Shoppen endlich etwas relaxen, weil es Sinn macht, die Work-Life-Balance aufrecht zu erhalten. Anglizismen begegnen uns in der heutigen Zeit fast überall und haben sich mitunter so stark in den Alltag eingeschlichen, dass viele sie kaum noch als ursprünglich fremdsprachlich wahrnehmen. Wir benutzen sie, bewusst oder unbewusst, fast täglich in unseren Unterhaltungen, stoßen auf sie in Zeitungen, auf Plakaten, in Schaufenstern, im Fernsehen oder auf unseren mobilen Geräten. Insbesondere die Werbebranche kommt ohne die Verwendung von Anglizismen heute nicht mehr aus. Die einen betrachten englischsprachiges Lehngut als eine bereichernde Entwicklung der deutschen Sprache, insofern es zu Facettenreichtum, Ausdrucksstärke und Flexibilität im Sprachgebrauch beiträgt. Andere hingegen sehen es als den Anfang vom Ende unserer Muttersprache und versuchen, gegen die Zunahme englischer Wörter anzukämpfen.