Das Scheitern des Lehrstücks in Bertolt Brechts Schuloper 'Der Jasager'

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: keine, Humboldt-Universität zu Berlin (Deutsche Literatur), Veranstaltung: GK Gegenwartsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entstehungsgeschichte des Brechtschen Stücks 'Der Jasager und Der Neinsager' fängt gewissermaßen im Japan des 15. Jahrhunderts an, als der Dichter Komparu Zenchiku sein Nô-Spiel 'Taniko', das vom 'Wurf ins Tal', schrieb. Sie führte dann weiter nach England, wo der Sinologe und Japanologe Arthur Waley 1921 'Taniko', zusammen mit zahlreichen anderen Nô-Spielen ins Englische übertrug ('Taniko. The Valley-Hurling'). 'Ganz betroffen von diesen kurzen Stücken, von der ruhigen [und] intensiven Fabelführung, von der schönen dramaturgischen Vielfalt' griff 1928/1929 Elisabeth Hauptmann, Schriftstellerin und Mitarbeiterin Bertolt Brechts, Waleys Übersetzungen auf und trug ihre deutsche Fassung des 'Taniko' ('Taniko oder der Wurf ins Tal') an Kurt Weill heran, der 1929/1930 auf die Suche nach einem Text für eine Schuloper ging. Es war wiederum Kurt Weill, der 1930 Bertolt Brecht um eine Überarbeitung der Hauptmannschen Übertragungen bat, welche im Frühjahr des selben Jahres fertig gestellt war. Ihre Uraufführung erlebte die Schuloper, die nun 'Der Jasager' hieß, am 23. Juni 1930 durch die Musikabteilung des 'Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht'. Das Echo darauf war eigentlich positiv, doch gerade an dem, was ein gewisser Schlag Kritiker an dem Stück schätzte, musste Brecht dessen Verfehlung erkennen, änderte es grundlegend und nannte es 'Der Jasager und Der Neinsager'. Mit dieser Hausarbeit soll die Vorgeschichte der Schuloper 'Der Jasager und Der Neinsager' und damit der Vergleich zwischen 'Der Jasager [1. Fassung]' und 'Taniko', sowie die theoretischen Überlegungen zu den Begriffen Schuloper und Lehrstück betrachtet werden, um schließlich die Frage zu klären, warum der 'Jasager I' zumindest als Lehrstück scheitern musste.

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