Das 'siebte Opfer' und die Nachfolge Christi als Idee der 'Bürger von Calais'

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2.0, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Literatur), Veranstaltung: Dramen des Expressionismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bürger von Calais1, ein expressionistisches Bühnenstück, wurde 1912/1913 von Georg Kaiser geschrieben. Den Stoff für sein Werk entlehnte Kaiser in großen Zügen aus der Chronik des französischen Historikers Jean Froissart, der als Zeitgenosse den Opfergang jener sechs Bürger schilderte, die 1347 freiwillig für das Wohl ihrer Stadt bereit waren, dem englischen König ihr Leben zu opfern, jedoch dann auf Wunsch der schwangeren Königin von England begnadigt wurden. Kaiser hat in seinem historischen Drama zwei wesentliche Veränderungen vorgenommen, wobei die erste zugleich die Voraussetzung für die Handlungsentwicklung in seinem Drama ergibt: Er vergrößerte die Zahl der freiwilligen Geiseln von sechs auf sieben und verzichtete am Schluß bei der Herbeiführung der Begnadigung auf die Erwähnung der Fürsprache der englischen Königin. Jenes 'siebte Opfer' bildet den Kernpunkt dieser Arbeit und an Hand einer textnahen Analyse des Stückes sowie Heranziehung von verschiedenen Forschungsmeinungen wird u.a. unter gegensätzlichen Ansatzpunkten - vitalistisch-säkularen und religiösen - seine Stellung diskutiert 1 KAISER, Georg.:Die Bürger von Calais . Bamberg 1996.

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