Demographischer Wandel und das deutsche Rentensystem. Status Quo und die Konzipierung eines theoretischen Alternativinvestitionsmodell zur zukünftigen Alterssicherung

Masterarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich BWL - Allgemeines, Note: 1,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Mithilfe dieser Thesis gilt es herauszufinden, inwieweit die GRV unter gegenwärtigem Status Quo durch den demografischen Wandel unter Druck gerät und die Alterssicherung der Generationen in Deutschland gewährleisten kann. Auf der Grundlage eines Benchmarking-Vergleichs mit dem schwedischen Rentensystem sind die Voraussetzungen für die Konzipierung des theoretischen Investitionsmodells zur Alterssicherung zu determinieren. Die wesentliche Zielsetzung liegt somit in der Konzipierung eines kapitalmarktorientierten Investitionsmodells, um die Demografie- und Arbeitsmarktabhängigkeit wesentlich zu reduzieren und schließlich eine nachhaltige Verbesserung für die erwerbstätige Bevölkerung und den Bundeshaushalt zu erreichen. Die gesetzliche Rentenversicherung ist ausschließlich umlagefinanziert, so dass jene Rentenansprüche aus den laufenden Beitragseinnahmen entrichtet werden und ergo sich die Konsequenzen des demografischen Wandels vollumfänglich auswirken. So ist bei historischer Betrachtung eine beunruhigende Entwicklung des Finanzierungsverhältnisses zu beobachten. Demzufolge waren im Jahr 1962 sechs Beitragszahler für die Finanzierung eines Rentenempfängers verantwortlich. Zum Jahr 2020 liegt einzig ein Verhältnis von 1,8 Beitragszahlern je Rentenempfänger vor und kulminiert diese Entwicklung bis zum Jahr 2050 auf 1,3 Beitragszahler je Rentenempfänger. Zugleich ist eine deutliche Steigerung der Rentenbezugsdauer festzustellen. Daher erfolgt - unter gesetzlichem Status Quo - neben der Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters auf 67 Jahre die sukzessive Anhebung des Beitragssatzes von derzeit 18,6 % auf 22 % (2030) und letztlich auf über 29 % zum Jahr 2050. Das Netto-Rentenniveau verzeichnet hingegen eine Abnahme von 70 % (1962) auf gegenwärtig 48 % und wird bis zum Jahr 2050 auf 43 % fallen. Dieser Finanzierungsdruck der GRV übt sich auf den Bundeshaushalt aus. Im Jahr 2020 unterstützt der Bund die Finanzierung der GRV mit 101,8 Mrd. ? bzw. mit einem Viertel des gesamten Bundeshaushaltes und gerät laut Prognose bis zum Jahr 2050 mit etwa 220 Mrd. ? Zuschussvolumen zunehmend unter Druck. Schwedens Alterssicherungssystem wurde 1998 aufgrund der ökonomischen Instabilität und der Auswirkungen des demografischen Wandels in Richtung eines beitragsdefinierten Mischsystems reformiert und verzeichnet von dort an überdurchschnittliche Erfolge.