Demokratiemessung und Demokratie

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für Wissenschaftliche Politik), Veranstaltung: Vorkurs: Einführung in die Politikwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit will klären, welche Demokratiebegriffe den Maßstäben der Demokratiemessung zugrunde liegen. Dazu werden zunächst die modernen Hauptlinien in der Formulierung des Demokratiebegriffs dargestellt, um einen die historisch bislang hinzugefügten Konnotationen umfassenden Demokratiebegriff zu erhalten, der in der Darstellung des Demokratieverständnisses des deutschen Grundgesetzes kulminiert. Dabei soll der 'umfassende Charakter' des Begriffs Demokratie auf im Sinne der Fragestellung zentrale Elemente reduziert und somit präzisiert werden. Des Weiteren soll dabei eine Unterscheidung vorgenommen werden: Zwischen Methoden, also sowohl normativ formulierten als auch empirischen Thesen zur Ausübung und Struktur der Demokratie, einerseits und durch diese Methoden zu erreichenden, rein normativen Zielen sowie ihren Voraussetzungen andererseits. Diese Unterscheidung ist von der von Richard Saage beschriebenen Begriffswandlung von Demokratie als Selbstbestimmung des Volkes zu Demokratie als Herrschaftsmethode abgeleitet . Im Fol-genden sollen vier Messmethoden mit der Demokratiemessung unterschiedlichen Ansätzen in ihren Grundzügen erläutert werden, die größtenteils auf Robert A. Dahls Polyarchie-Konzept basieren, dieses aber zum Teil erheblich weiterentwickelt haben. In einem dritten Schritt soll schlussendlich untersucht werden, ob und in welchem Grade die charakteristischen Merkmale der demokratietheoretischen Hauptlinien in den untersuchten Messmethoden Berücksichtigung finden. Die zu überprüfende These ist: Aufgrund ihres Methodologischen Charakters ist es der Demokratiemessung nicht möglich, normative Ziele der Demokratie zu erfassen.