Demokratisierung des Literaturbetriebs anhand des Selfpublishings. Der Trend zum eigenen Buch

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Gerade das immer populärer werdende E-Book hat eine wissenschaftliche Diskussion darüber entfacht, wie elektronische Bücher und anderen Medien den Literaturbetrieb, die Rezipienten und die Wahrnehmung der Literatur verändern. Veränderungen auf diesem Gebiet finden derart schnell statt, sodass aktuelle Forschungsliteratur nur von kurzer Halbwertzeit ist. Dieser aktuellen Diskussion folgend geht diese Arbeit der Frage nach, ob mit dem Selfpublishing eine Demokratisierung des Literaturbetriebs eingesetzt hat. Dabei beschäftigt sich diese Arbeit ausdrücklich nur mit den Besonderheiten der Populär- bzw. Unterhaltungsliteratur. Wissenschaftliche Literatur, die von der Digitalisierung ebenso betroffen ist, bleibt außen vor. Im Folgenden werde ich zunächst auf die Entwicklung des Buchs, des Verlagswesens sowie des Buchmarktes unter Berücksichtigung der Digitalisierung eingehen. Danach wird der Fokus auf das Selfpublishing und die aktuelle Marktsituation gelegt, um dann die Frage zu beantworten, ob eine Demokratisierung vorliegt. Mittels Digitalisierung haben Autoren mittlerweile einen anderen Weg gefunden, ihren Roman, ihr Sachbuch oder ihre Erzählung dennoch zu veröffentlichen - ganz ohne Verleger. Dabei übernehmen die Autoren selbst die typischen Aufgaben des Verlages. Sie erstellen den Buchsatz, schreiben den Klappentext, designen das Cover, betreiben Marketing auf verschiedenen Kanälen, bleiben mit ihren Lesern in engem Kontakt und gestalten die Preisgestaltung völlig autark. Diese Entwicklung wurde insbesondere durch die Digitalisierung und vor allem durch Amazon mit seinem seit 2012 in Deutschland angebotenen Dienst Kindle Direct Publishing vorangetrieben, der es Schriftstellern ermöglicht, ihre Werke, insbesondere als E-Book, direkt auf eigene Faust zu verlegen. Der Markt für Selfpublisher ist mittlerweile so groß, dass der uschtrin-Verlag mittlerweile viermal im Jahr das Magazin der selfpublisher extra für diese Zielgruppe herausgibt.

Julia Ziegert, geb. 1987 in Eichstätt, machte eine Ausbildung als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte und studiert(e) Jura, Germanistik und Politik in Düsseldorf. Sie war als Wirtschaftsredakteurin beim Anlegermagazin Effecten-Spiegel tätig und arbeitet seit 2020 als stellvertretende Abteilungsleitung bei der Hochschule für Gesundheit in Bochum.

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