Der Bruch mit der Konventionalität. Die Dame und das Sänger-Ich bei Heinrich von Morungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,7, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Proseminar II: Die Lieddichtung Heinrichs von Morungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die weltliche Lyrik des Mittelalters befasste sich um die zweite Hälfte des 12. und im 13. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum hauptsächlich mit dem neuen Thema der ¿Minne¿. ¿Minne¿ steht hier für Liebe, auch für die geschlechtliche Liebe. Der sogenannte ¿Hohe Minnesang¿, dessen Epoche während der oben angegebenen Zeit erblühte, beschäftigt sich vordergründig mit der Liebe eines Mannes zu einer Frau, aber auch mit gesellschaftlichen Fragen. Er gibt Auskunft darüber, wie sich Mann und Frau zueinander verhalten sollen und geht der Frage nach dem Verhältnis des Liebenden zur Gesellschaft nach. Wohlgemerkt geht es hier nur um das Leben der Menschen bei Hofe, Minnesang ist höfische Dichtung. 1 Der Inhalt der Lieder der ¿Hohen Minne¿ ist also relativ beschränkt und die meisten dieser mittelalterlichen Dichtungen beruhen auf demselben Schema. Heinrich von Morungen spielt in vielfacher Weise mit dieser Konventionalität. Er ragt hervor, ohne die Ebene des Minnesangs zu verlassen. Inwiefern, soll in dieser Hausarbeit an einigen Beispielen erläutert werden. Dazu werde ich mit Hilfe eines Beispiels erst einmal auf die Rolle der Dame und der des Sänger-Ichs im konventionellen ¿Hohen Minnesang¿ eingehen. Anschließend werde ich vier ausgewählte Beispiele aus Morungens Werk im Hinblick auf ihre Abweichungen von den konventionellen Rollenmustern untersuchen.

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