Der Fall der parlamentarischen Monarchie zur Konstruktion eines real existierenden Anachronismus

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Konstruktion moderner gesellschaftlicher Wirklichkeiten, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung In der heutigen Zeit finden wir in der politischen Repräsentantenliga wider Erwarten Rudimente der Ideologie des ¿Absolutismus¿, obwohl das Urmodel des absoluten Herrschers innerhalb von Europa eindeutig historisch zurückgedrängt wurde. Obwohl der Absolutismus in Europa als ausgestorben gilt, wird die Symbolik des dem Absolutismus innewohnenden monarchischen Elements auch in modernen Demokratien nachgeahmt, deren Repräsentant ein gewählter Präsident ist und nicht ein erblich bestimmter Monarch. Die aktuelle Arbeit von Philipp Manow beschäftigt sich mit dem Nachleben des politischen, also ewigen Körpers des Königs in den modernen Demokratien. Der Begriff des politischen Körpers stammt aus der klassischen Doppelkörpertheorie des Historikers Ernst Kantorowicz. Während Manow auf der Suche nach latenten monarchischen Elementen in demokratischen Republiken ist, konzentriert sich diese Arbeit auf noch existierende parlamentarische Monarchien, und die Elemente, die für ihre gesellschaftliche Akzeptanz unter den modernen Regierungssystemen entscheidend sind. Zu diesen wirklichkeitskonstruierenden Elementen zählen konkret eine stete Annäherung an den aktuellen Zeitgeist, das Bemühen um ein bürgernahes Image aber auch ein gleichzeitiges Erhalten des distanziert Elitären und ihnen traditionell innewohnenden Mystischen. Die traditionelle Komponente der mystischen Aura einer königlichen Dynastie wird durch moderne, zeitgemäße Aspekte erweitert. Zur Sicherung des Fortbestandes wird von den Medien eine vom klassischen Hollywoodkino geprägte Symbolsprache und Magie im Monarchiekontext genutzt und neu erweckt. Jenes Hollywoodkino, das mit eindeutigen Hang zu Geschichten mit Happy End, zu einer Schmiede moderner Märchen geworden ist. Den Monarchien Europas ist es gelungen, Hollywood im Geschichten erzählen und Träume verkaufen Konkurrenz zu machen, ob bewusst oder zufällig, sind sie zum Stoff aus dem Träume gemacht werden geworden. An ihrer Spitze stehen charismatische Persönlichkeiten, die in den Medien bestehen und dem jeweiligen Zeitgeist der Gesellschaft Gesichter verleihen. In diesem Sinne sind ihre politischen Funktionen in den quasi-politischen und psychologischen Schlüsselrollen zu sehen, so René Häusler. [...]

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