Politische Urteilsbildung - Amerikanische Debatte

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik - Politik, politische Bildung, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Politische Urteilsbildung, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Justizkommissar Frattini macht sich für ein NPD-Verbot stark. Die rechtsextremen Parteien seien ein "Krebsgeschwür" in der Demokratie - nicht nur in Deutschland.¿1 Während die SPD2 auf ein Verbot drängt, ist die Union dagegen -eine nicht selten Situation in der Politik. Immer wieder präsentieren uns die Medien unterschiedliche Meinungen zu politischen, gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen und Entscheidungen. Dabei kann es sich um ein bisher einmaliges Ereignisse handeln, wie ein 500 Milliarden schweres Rettungspaket, oder um eine stets wiederkehrende Debatte, wie das Verbot der NPD. Themen mit kontrovers diskutierten Meinungen müssen und werden in der Politik diskutiert, um die Pro- und Contraargumente herauszuarbeiten und der Gesellschaft die Komplexität des Gegenstandes darzulegen. Ein kontroverses Thema führt nicht sofort zu Handlungen, während Themen, die in der Gesellschaft eine einstimmige Meinung hervorrufen, durch umgehendes Handeln entschieden werden können. Da eine demokratische Gesellschaft pluralistisch ist und den Geboten der Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, der freien Entfaltung des Menschen etc. unterliegt, sind Themen, die eine einhellige Meinung hervorrufen, eher selten. Auseinandersetzungen in Form von Diskussionen, Debatten sowie Streitgesprächen aller Art sind an der Tagesordnung und finden sogar im Nachmittagsprogramm (Vera am Mittag etc.) Einzug. Auch im Schulunterricht ist der Umgang mit kontroversen Themen unumgänglich. Hierbei konzentriert sie die Behandlung auf formalisierte, geregelte Auseinandersetzungen, wie die Elefantenrunde, Meischberger etc.. Eine Form dieses Austausches von gegensätzlichen Einstellungen und Meinungen soll im Folgenden behandelt werden. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Methode der Amerikanischen Debatte, einer Form der Pro-Contra-Debatte. Diese Technik gehört zu den Simulationsspielen und ist für Entscheidungsprozesse geeignete. Durch simulatives Handeln ist eine gewählte Fragestellung oder ein Problem in Entscheidungsprozessen besser nachvollziehbarer als in Texten. Die vorliegende Arbeit ist dreigeteilt. Da die Fachdidaktik die Amerikanische Debatte als besonders geeignet für politische Urteilsbildung sieht, erfolgt erstens eine Auseinandersetzung mit der politischer Urteilsbildung an sich. Im Anschluß wird die Form der Debatte im Allgemeinen und die Amerikanische Debatte im Speziellen betrachtet, um schließlich in einem Unterrichtskonzept zu münden.