Der Geschichtswissenschaftler im Verlagswesen

Essay aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Bielefeld (Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie), Veranstaltung: Geschichtswissenschaft und Berufspraxis, Sprache: Deutsch, Abstract: In Deutschland schließen jährlich 3000 Studierende das Studium der Geschichtswissenschaft ab (Stand 2008). Die Arbeitsmarktforschung zählte etwa 66 000 Geschichtslehrer und 25 000 Historiker, die einem Beruf im Feld der Geschichtskultur nachgehen. In diesem Bereich bietet der Arbeitsmarkt jedoch nur rund 3 000 zu besetzende Stellen jährlich. Mit der Zeit haben sich die Einsatzbereiche für Geschichtswissenschaftler auf dem Arbeitsmarkt enorm erweitert. Neben den klassischen Berufsfelder der Geisteswissenschaft wie in Archiven, Bibliotheken und Museen sowie Schulen und die Forschung, haben sich ebenfalls Arbeitsbereiche in der Privatwirtschaft, beispielswiese in der Beratung, in der Öffentlichkeitsarbeit und der Werbung sowie in internationalen Organisationen, in der Kulturwirtschaft sowie im Eventmanagement entwickelt. Ein weiteres Berufsfeld bildet das Verlagswesen. In diesem tritt der Geschichtswissenschaftler in der Regel als Lektor in Erscheinung. Nachdem sich in der Vergangenheit der Beruf des Lektors durch einen festen sowie allseits bekannten Aufgabenbereich auszeichnete und mit Prestige verbunden wurde, hat sich dies, nach Aussage unseres Interviewpartners Dr. Diethard Sawicki, Lektor für Geschichte und Slavic Studies beim Ferdinand Schöningh Verlag in Paderborn, mit der Zeit stark verändert. Auch in der Fachliteratur wird über den eindeutigen Wandel des Berufprofils des Lektors gesprochen. Im vorliegenden Essay wird dieser Wandel des Berufsbildes unter der Fragestellung, ob die Anstellung als Lektor in einem Verlag eine vielversprechende Berufsaussicht für einen Geschichtswissenschaftler darstellt, genauer untersucht. Meine These lautet, dass sich der klassische Beruf des Lektors in einem Verlagshaus für einen Absolventen des Studiums der Geschichtswissenschaften als immer weniger attraktiv zeigt. Im nachfolgenden Teil werden das Für und Wider in Bezug auf die These diskutiert und gegeneinander abgewogen.