Der Heilig-Blut-Altar in Rothenburg ob der Tauber. Räumlichkeit und Inszenierung
Autor: | Anonymous |
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EAN: | 9783346072207 |
Auflage: | 001 |
Sachgruppe: | Kunst |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 52 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 03.03.2020 |
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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Kunstgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Eins der berühmten Kunstwerke der Jakobskirche in Rothenburg ob der Tauber ist "Der Heilig-Blut-Altar". Das Retabel entstand zwischen den Jahren 1501 und 1505 und wurde speziell auf Anfrage von dem Rothenburger Stadtrat für die Heilige-Blut-Reliquie hergestellt. Der Schreiner Erhart Harschner schnitzte die Retabel-Architektur für den Altar. Am fünfzehnten April 1501 wurde der Vertrag zwischen dem Würzburger Bildschnitzer Tilman Riemenschneider und dem Rothenburger Stadtrat abgeschlossen, um die skulpturelle Ausstattung des hohen Heiligblut-Retabels zu schaffen. Riemenschneider hat eine erstaunliche Geschichte vom Leben Christi entwickelt, die im Altar von links nach rechts und von unten nach oben durch die einzelnen Tafelszenen betrachtet werden kann. In dem Mittelteil des Altarretabels sind solche Themen der figürlichen Ausgestaltung dargestellt: "Der Einzug in Jerusalem", "Das Letzte Abendmahl", "Christus am Ölberg". Die Altaridee des Bildschnitzers war eine Verbindung zwischen dem Mittelschrein ¿Abendmahl¿, bei dem Wein zum Blut Christi gewandelt wird, und den Blutstropfen Christi zu schaffen. Die Reliquie mit dem Tropfen vom Blut Christi ist der Anlass der zahlreichen Wunder sowie das Ziel der Wallfahrten für viele Gläubige in Rothenburg geworden. Das berühmte Heiligblut-Retabel befindet sich auf der Westempore und bewahrt die Heilig-Blut-Reliquie im Überbau auf, die die Blutstropfen Christi beinhaltet und sich im Gesprenge in einer Bergkristallkapsel des Reliquienkreuzes befindet. Mit der Heilig-Blut-Reliquie wird verschütteter Messwein, der nach dem Aussprechen der Einsetzungsworte durch den Priester "Blut Christi" heißt, gemeint. Die Entstehung ist wahrscheinlich so, dass den Priestern das Emporheben des Kelches vorgeschrieben wurde. Dabei wurde die Tropfen vom Messwein auf dem Korporal verschüttet. Riemenschneiders Abendmahl wird als lebendige Szene, die durch die besondere Räumlichkeit im Retabel wirkt, im Zentrum des Altars dargestellt. Die Holzfiguren leben im Raum und präsentieren sich wie auf einer Bühne, wobei sie nach besonderen Lichtverhältnissen geordnet werden.