Der Mythos des Kolonialhelden Lettow-Vorbeck. Wie konnte er sich so lange halten?
Autor: | Anonymous |
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EAN: | 9783346924940 |
Auflage: | 001 |
Sachgruppe: | Geschichte |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 32 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 31.07.2023 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Geschichte Europas - Kolonialismus, Note: 2,3, FernUniversität Hagen (Geschichte Europas in der Welt), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Hausarbeit soll die Frage geklärt werden, wie der Mythos des unbesiegbaren Kolonialhelden Paul von Lettow-Vorbeck entstand und warum dieser Mythos so lange bestehen konnte, beziehungsweise teilweise immer noch kann. Dabei wird auf die Geschichte der Kolonie Deutsch-Ostafrikas eingegangen, ausgeführt, wer Paul von Lettow-Vorbeck war und wie der Mythos seiner Unbesiegbarkeit und der angeblichen Treue der Askari-Söldner entstehen konnte. Die Auseinandersetzung mit Lettow-Vorbeck war viele Jahre stets positiv konnotiert. Erst um die Jahrtausendwende beschäftigen sich immer mehr Historiker mit der wahren Geschichte rund um die Kolonie Deutsch-Ostafrikas. Die ersten kritischen Biografien Lettow-Vorbecks erschienen in den 2000er Jahren, geschrieben von Uwe Schulte-Varendorff und Eckhard Michels. Auf Grundlage derer Werke sowie Zeitungsberichten und den eigenen Erinnerungen Lettow-Vorbecks soll die Entstehung des Mythos um den Kolonialoffizier geschildert werden. Die Kolonialgeschichte Deutschlands bedarf bis heute einer vollständigen Aufarbeitung. Auch mehr als 100 Jahre nach der Aneignung Ostafrikas durch das deutsche Kaiserreich liegen etliche Kriegsverbrechen noch im Dunkeln. Die Bundesregierung hat sich aus diesem Grund gerade kürzlich erst zur Aufarbeitung der Kolonialgeschichte Deutsch-Ostafrikas entschlossen. Allein diese Ankündigung lässt einen nicht daran zweifeln, dass deutsche Kolonialoffiziere teils heute noch als Helden gelten. So steht es auch um Paul von Lettow-Vorbeck. Der einstige Kolonialoffizier Deutsch-Ostafrikas wurde bis zu seinem Tod 1964 und auch noch Jahre später als unbesiegbarer Held betrachtet. Ihm werden große zivilisatorische Verdienste angerechnet, die afrikanische Bevölkerung soll er auf Augenhöhe behandelt und deren Treue genossen haben. Doch die Realität sah ganz anders aus. Lettow-Vorbeck wütete mit seiner kaiserlichen Schutztruppe in der Kolonie, gewann Ansehen aufgrund seiner angeblichen Erfolge und wurde trotz des verlorenen Ersten Weltkriegs in Deutschland gefeiert. Deutschland benötigte Helden und die Geschichte um den Helden Lettow-Vorbeck überdauerte Jahrzehnte. Denn war der Frust nach dem Ersten Weltkrieg groß, war der Bedarf nach neuen Helden nach dem Zweiten Weltkrieg noch viel größer.