Justizversagen oder Meisterstück? Der Prozess gegen Beate Zschäpe
In kaum einem Strafprozess sind Möglichkeiten und Grenzen der Rechtsprechung so ausgelotet worden wie im Verfahren gegen Beate Zschäpe und ihre Mitangeklagten. Gisela Friedrichsen, Deutschlands bekannteste Gerichtsreporterin, zeigt in ihrer glänzenden Analyse, warum dieser fünf Jahre dauernde Prozess, der erstmals nach 1945 eine rassistisch motivierte Mordserie aufklären musste, für die bundesdeutsche Rechtsprechung so bedeutend ist. Anschaulich schildert sie die Beteiligten und ihre Strategien, von der sphinxhaften Hauptangeklagten über die ungewöhnliche Riege der Verteidiger und dubios agierende Nebenklägeranwälte bis hin zum Vorsitzenden Richter, der sich nicht das Heft aus der Hand nehmen ließ. Anders als manche Kritiker, die ein Versagen der Justiz erkennen, kommt sie zu dem Schluss, dass die Justiz die Bewährungsprobe bestanden hat.

Gisela Friedrichsen ist die bekannteste Gerichtsreporterin Deutschlands. Sie arbeitete 16 Jahre lang als Redakteurin bei der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« und berichtete danach von 1989 bis 2016 für den »Spiegel«. Seit 2016 schreibt sie für die »Welt«. Sie veröffentlichte mehrere Bücher, darunter eine Sammlung von Gerichtsreportagen, »Ich bin doch kein Mörder« (DVA, 2004) und ein Buch über den Prozess im Fall Pascal, »Im Zweifel gegen die Angeklagten« (DVA, 2008). Gisela Friedrichsen wurde für ihre Gerichtsreportagen mehrfach ausgezeichnet.

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