Der Stern, das Gebet, ein Narr

Eine neue Perspektive innerhalb der deutsch-jüdischen Literatur. Galili Shahar diskutiert die Frage der Tradition in den Schriften von Walter Benjamin, Franz Rosenzweig und Franz Kafka und beschäftigt sich dabei mit Themen wie Sabbatianismus, Messianismus, Engelslehren und liturgische Dichtung. Der Autor bietet eine neue Perspektive innerhalb der deutsch-jüdischen Literatur an, die jedoch auf die Dialektik der jüdischen Tradition nicht verzichtet. Konkret bedeutet das, den paradoxalen Aspekt im jüdischen Schreiben anzuerkennen und zugleich die dialektische Form zu bekräftigen - ihre List und ihre verschiedenen Formen der Offenbarung und der Verborgenheit zu erlernen. Im Vordergrund stehen Benjamins Text über den Stern der Melancholie, Rosenzweigs Auseinandersetzungen über die Übersetzung hebräischer Dichtung und Kafkas Schreiben über Narrenspiele. Deutlich werden Spannungen, ambivalente Loyalitäten, Irrwege sowie das Schauspiel im Bereich der Tradition.

Galili Shahar, geb. 1970, ist nach wissenschaftlichen Stationen an der FU Berlin, der Hebrew University Jerusalem und der University of Florida seit 2011 Professor für Komparatistik an der Universität Tel Aviv. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Deutsche und Hebräische Literatur. In seinem aktuellen Forschungsprojekt beschäftigt er sich mit der Poetik des Sakralen im Zusammenhang mit radikalen körperlichen Erfahrungen. Seit 2013 ist er Direktor des Minerva Instituts für deutsche Geschichte.

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