Der Zauberberg von Thomas Mann - Ein Zeitroman

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung 'Kann man die Zeit erzählen, diese selbst, als solche, an und für sich?' Der Erzähler des Zauberbergs stellt sich diese Frage im siebenten Kapitel des Zauberbergs.1 Sie fungiert als Aufgabenstellung für den gesamten Roman und nennt aber lediglich einen Aspekt der Zeitthematisierung. Thomas Manns Werk ist ein Zeitroman. Er selbst formuliert in seiner Princetoner Einführung in den Zauberberg: Damit komme ich auf etwas schon Berührtes zurück, nämlich auf das Mysterium der Zeit, mit dem der Roman auf mehrfache Weise sich abgibt. Er ist ein Zeitroman im doppeltem Sinn: einmal historisch, indem er das innere Bild einer Epoche, der europäischen Vorkriegszeit, zu entwerfen versucht, dann aber, weil die reine Zeit selbst sein Gegenstand ist, den er nicht nur als die Erfahrung seines Helden, sondern auch in und durch sich selbst behandelt.2 Zu diesen zwei Aspekten der Zeit im Zauberberg gesellt sich noch ein dritter. Der Roman ist auch ein Roman der Erzählzeit. Thomas Mann thematisiert das Verhältnis von erzählter Zeit und Erzählzeit. Es handelt sich also um einen Zeitroman im dreifachen Sinn. Diese drei unterschiedlichen Perspektiven der Zeit sollen im Weiteren näher beleuchtet werden. Es soll gezeigt werden, wie Thomas Mann Zeit behandelt und welche Quellen und Bezüge er eventuell verwendet hat. ---- 1 Mann, Thomas: Der Zauberberg. Roman. Frankfurt am Main 2000, S. 741. 2 Mann, Thomas: Gesammelte Werke in dreizehn Bänden, Band XI. Frankfurt am Main 1990, S. 611f. Im Folgenden werden alle Angaben aus den Gesammelten Werken durch Nennung des Bandes und der Seite angeführt.