Der blinde Fleck, der Patienten und Ärzten schadet

Die EU-Arbeitszeitrichtlinie ist in Österreich noch nicht umgesetzt, obwohl dazu längst die Verpflichtung besteht. Ärzte sind Menschen, Menschen werden müde, Müde machen mehr Fehler, Fehler schaden Patienten. Es darf nicht vom Zufall abhängen, ob eine Operation um 3 Uhr nachts von einem ausgeruhten oder einem übermüdeten Operateur durchgeführt wird, ob im Privatspital oder im Grundversorgungskrankenhaus oder an einer Schwerpunktabteilung. Ein ausgeruhter Operateur ist zu gewährleisten. Selbstverständlich würde jeder einzelne Arzt für jeden einzelnen Patienten im Einzelfall bis zur bewusstlosen Erschöpfung kämpfen und arbeiten und da sein. Das darf im Regelbetrieb eines Gesundheitswesens in einem wohlhabenden EU- Land aber nicht systematisch ausgenützt werden - auf Kosten der Ärzte und der Patienten. Ein Arzt kann und darf in Kenntnis dieser Sachlage dazu nicht schweigen.

Geboren 1967 in der Steiermark, aufgewachsen in Tirol u. Niederösterreich, Studium Medizin in Wien, Dissertation 1995, prakt. Arzt, Notarzt, Chirurg, Fliegerarzt, Managementstudium in Krems, Forschungstätigkeit u.a. zur Optimierung von Computeranwendungen im Spitalsalltag, verheirateter Vater zweier Töchter, Segelflieger und Privatpilot.

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