Der politische Katholizismus in Österreich, der Ständestaat ('Austrofaschismus') und sein Geschichtsbild

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1, Universität Wien (Institut für Kirchengeschichte, Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst, Evangelisch-Theologische Fakultät), Veranstaltung: Protestantismus und Nationalsozialismus in Österreich, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit stellt eine deskriptive Zusammenstellung des österreichischen Herrschaftssystems der Jahre 1933 bis 1938 dar. Es ist dies ein wissenschaftlich kontroverses Thema und selbst heute noch ein Politikum. Nicht nur die Bewertung der Protagonisten, sondern auch der Charakter des Systems insgesamt sind strittig. Im Titel dieser Arbeit sind zudem drei Begriffe enthalten, die jedenfalls zur Beschreibung des Systems näher beleuchtet werden müssen. Zwar sind sie in der Diskussion über die Zeit von 1933-1938 in 'aller Munde', jedoch sind sie wissenschaftlich sehr umstritten. Das Zusammenfassen der österreichischen Geschichte dieser Zeit mit einem einzigen Begriff misslingt meist, denn eine allgemein anerkannte Definition ist nicht einfach. Das Ergebnis ist, dass die theoretische Einordnung des politischen Systems in Österreich für die Zeit von 1933-1938 mehr oder weniger stark diskutiert wird. Im Rahmen dieser Arbeit werde ich zuerst dem Begriff des Faschismus nachgehen, um anschließend die österreichische Ausprägung - den 'Austrofaschismus' - zu besprechen. Über den politischen Katholizismus und den Ständestaat werde ich zu einer kurzen Darstellung der Situation für die Evangelischen Kirchen in Österreich kommen, bevor resümierend auch das Geschichtsbild - und es wird gezeigt werden, dass es 'das' Geschichtsbild nicht gibt - beschrieben wird. Schwer fiel im Zusammenhang mit der Beschäftigung mit dem Stoff die begriffliche Verwirrung betreffend des Begriffs 'Austrofaschismus'. Da ich letztlich zu dem Schluss gekommen bin, dass es sich nicht um einen faschistischen Staat handelt, habe ich den Terminus 'Austrofaschismus' immer unter Anführungszeichen geschrieben. Ich bin mir dessen bewusst, das ich damit wertend in die Beschreibung eingreife. Das scheint mir aber keine Verletzung der akademisch bedungenen Neutralität zu sein, da es in diesem Themenfeld - wie erwähnt - schlicht und ergreifend noch keinen Konsens über die Begrifflichkeit gibt. Es wird also immer noch um das Geschichtsbild der jüngsten österreichischen Vergangenheit gestritten. Das alleine ist schon interessant, da die Deutungen relativ exakt entlang der politischen Präferenzen zu gehen scheinen.

In meinen Texten versuche ich meine breiten Interessen von Politik über Geschichte, Geographie und Wirtschaft bis hin zur Theologie zu vereinen. Dies gibt vor allem theologischen Texten eine oft unbekannte Sichtweise, eröffnet neue Deutungshorizonte und macht Platz für weitere Gedanken, die durch oft ungewohnte und ungewöhnliche Wendungen und Sichtweisen auf z.B. biblische Texte entstehen. Somit ergeben sich guten Ausgangspunkte für weiterführende Gedanken und Denken in neuen Perspektiven, abseits bereits möglicherweise zu oft beschrittener Trampelpfade. Ich stütze mich dabei auf eine breite Ausbildung in unterschiedlichsten Bereichen. Nach dem Besuch einer technischen Schule, absolvierte ich ein Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien, arbeitete jahrelang im Vermögensverwaltungsbereich, bin geprüfter Börsehändler und beschloss nach einer "Lebenskrise" meinem Leben eine komplette und radikal neue Wendung zu geben, indem ich an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Wien neben meiner Arbeit und meinem ehrenamtlichen Engagement in der Evangelischen Kirche ein Studium der Evangelischen Fachtheologie begann und auch abschloss. Bei den Pflichtpublikationen (Seminararbeiten etc.) habe ich nach Möglichkeit versucht, meine unterschiedlichen - vor allem wirtschaftlichen - Kenntnisse einfließen zu lassen, da es in letzter Zeit ein unversöhnliches Verhältnis zwischen K&K, also Kirche und Kapital zu geben scheint. Unverdient, wie ich meine, trotz aller berechtigter Kritik. Dieser unsubstantiierten Opposition soll mit neuen Gedanken entgegengesteuert werden und eine profunde Auseinandersetzung ermöglicht werden ... aber sehen Sie selbst, ob das gelungen ist.

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