Die Anfänge der Dänisch-Halleschen Mission. Eine globale Begegnung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Friedrich-Meinecke-Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Deutsche Kolonialismusgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: In glänzendem Weiß und unmittelbarer Nähe zum Meer steht heute die Tamil Evangelical Lutheran Church in der südostindischen Hafenstadt Tharangambadi. Über dem Haupteingang der Kirche steht in goldenen Lettern ¿1718¿, was ein Verweis auf das Gründungsdatum der lutherischen Ursprungsgemeinde anspielt. Die Tamil Evangelical Lutheran Church ist die einzige lutherische Kirche im indischen Bundesstaat Tamil Nadu, die ihren Ursprung auf die ersten Missionare der Dänisch-Hallschen Mission zurückführt. Die ersten Missionare der Dänisch-Hallschen Mission hießen Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütschau. Beide waren deutsche Pietisten aus Halle an der Saale und, die von dem deutschen Hofprediger des dänischen Königs Frederick IV., Franz Julius Lütkens vorgeschlagen wurden, an der ersten protestantischen Mission in Südostindien teilzunehmen. Tatsächlich kann die Dänisch-Hallesche Mission als erste evangelische Mission betrachtet werden. Ihr Auftraggeber war der dänische König. Sowohl Ziegenbalg als auch Plütschau hatten bei August Hermann Francke studiert, der im Jahr 1698 begonnen hatte, Sozial- und Bildungseinrichtungen in Halle zu gründen, die späteren Franckeschen Stiftungen. Der pietistische Geist, welchen Francke an seine Schüler weitergab war geprägt von einer ¿innerprotestantischen Reform- und Erweckungsbewegung¿. Halle war um 1700 zu einem ¿Knotenpunkt¿ für Wissenschaft und protestantische Missionsbemühungen geworden, welche zuvor nur von katholischen Nationen betrieben wurden. Vor diesem Hintergrund müssen die Missionstätigkeiten der frühen Dänisch-Halleschen Mission betrachtet werden.