Die Erde menschlich machen

Die Erde menschlich machen besteht aus drei in zwischen Prosa und Gedicht verfassten Schriften: Der Innere Blick handelt von der Überwindung des geistigen Leidens. Es beschreibt sinnbildlich den inneren Weg aus der Sinnlosigkeit heraus bis zur reichen Fülle eines erweckten und bewussten Lebens. Die Innere Landschaft handelt vom Sinn des Lebens im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Nihilismus im Inneren des Menschen und im gesellschaftlichen Leben und ruft dazu auf, dieses Leben in Handlung und Kampf zu verwandeln, um die Erde menschlich zu machen. Die Menschliche Landschaft versucht, der Handlung in der Welt eine Grundlage zu geben, indem Bedeutungen und Interpretationen der scheinbar endgültig anerkannten Wertvorstellungen und Institutionen neu ausgerichtet werden. Es handelt sich um drei in eine Abfolge gestellte Momente, die von der tiefsten Innerlichkeit ausgehen und bis zur äußeren und menschlichen Landschaft hinreichen. Es geht um einen Weg, um eine stetige Verlagerung des Standpunktes, der im Intimsten und Persönlichsten seinen Anfang nimmt und in einer Öffnung zur zwischenmenschlichen, gesellschaftlichen und geschichtlichen Welt endet. Silo zeigt in diesem Werk den Weg zu einem zusammenhängenden Leben, in dem kraftvolle Mystik und gesellschaftliches Engagement ohne Widersprüche zusammenfließen.

Silo ist das Pseudonym von Mario Luis Rodríguez Cobos. Er wurde am 6. Januar 1938 in Mendoza, Argentinien, geboren, wo er bis zu seinem Tode 2010 lebte. Seine Werke umfassen ein breites Spektrum, das von Philosophie über Psychologie, Soziologie, Mythologie bis hin zur Fiktion und Spiritualität reicht. Er ist u.a. Verfasser der Werke Der Innere Blick (1972), Die Innere Landschaft (1981) und Die Menschliche Landschaft (1988), die später in der Trilogie Die Erde menschlich machen (1989) veröffentlicht wurden. Später verfasste er Geleitete Erfahrungen (1988), Beiträge zum Denken (1988), Universelle Wurzelmythen (1990), Der Tag des geflügelten Löwen (1991), Briefe an meine Freunde (1993), Silo spricht (Vorträge 1969 - 1995), Wörterbuch des Neuen Humanismus (1996), Silos Botschaft (2002 und 2007) sowie Notizen zur Psychologie I - IV (1975 - 2006). Seine Schriften erschienen als Gesammelte Werke I und II erstmals 2002 in Mexiko. Er gilt als Gründer der international als Neuer Humanismus (oder auch Universalistischer Humanismus) bekannten Denkströmung sowie als Wegbereiter einer neuen Spiritualität, welche die auf Gewaltfreiheit basierende, gleichzeitige persönliche Entwicklung und gesellschaftliche Veränderung hin zu einer 'universellen menschlichen Nation' fördert.