Die Erneuerung des stadtrömischen Compitalkults unter Augustus

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Laut Cassius Dio hat Augustus 7 v. Chr. einige alte Kulte wieder hergestellt. Zu diesen Kulten gehörte unter anderem der Compitalkult. Die Geschichte dieses Kultes beinhaltet Phasen der Stärkung des Kultes, Verbote wie beispielsweise unter Caesar, aber eben auch eine Neubelebung wie unter Augustus. Cassius Dio berichtet weitergehend von Ritualen, die Augustus Genius verehrten und die Inkorporation des Augustus in den Kult. Ebenfalls bei Cassius Dio finden sich Belege von Augustus Umgestaltung der Verwaltung im Imperium Romanum. Eine Frage die mit Hilfe von Cassius Dio nicht beantwortet werden kann, ist die nach der Intention Augustus den diskutierten Kult wiederherzustellen und in der konkreten Ausgestaltung wie er es getan hat. Im Folgenden soll eben diese Frage beantwortet werden. Die Zweiteilung die bei Cassius Dio zu finden ist, also eine Trennung von religiösem Hintergrund und Ausgestaltung des Compitalkultes und die Umstrukturierung der Verwaltung, wird in dieser Arbeit beibehalten werden. Zuerst werden die religiösen Aspekte geklärt werden, beginnend mit der Geschichte des Kultes, seiner Bedeutung und den Verboten in der Republik. Der zweite Teil befasst sich mit der Umstrukturierung der Verwaltung und der Neuinstitution des Kultes unter Augustus. In diesem Zusammenhang werden die neu eingerichteten Ministerien näher erläutert. Konkret wird geklärt werden, welche Hintergründe der Kult hat und ob er von Augustus instrumentalisiert wurde um die Beziehung zwischen ihm und der plebs zu festigen. Zur Erarbeitung dienen als schriftliche Quellen schwerpunktmäßig der Historiker Cassius Dio, der ausführlich über die Änderungen unter Augustus berichtet und Suetons Kaiserviten, die sowohl über Caesars als auch Augustus Umgang mit den Kulten berichtet. Zusätzlich werden Inschriften und Altarreliefs genutzt werden, um die Rolle der Freigelassenen und Sklaven in den Kulten zu identifizieren und interpretieren.