"Die Feuerzangenbowle" (D 1944, Helmut Weiss) und der Nationalsozialismus

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Etappen der deutschen Filmgeschichte - kultursemiotische Perspektiven, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Anliegen dieser Arbeit ist es zu untersuchen, wie es in ¿Die Feuerzangenbowle¿ gelingt, Ideologie zu vermitteln, ohne ein Propagandafilm zu sein. Die methodische Basis für das Untersuchungsvorhaben bilden die Film- und die Kultursemiotik. Filme sind immer auch als ein Teil der Kultur zu begreifen, in der sie entstehen, und somit sind sie Träger von kulturellem Wissen. Aus diesem Grund können textexterne Daten, die den Kontext eröffnen, nicht vernachlässigt werden, sofern diese für die Analyse relevant sind. Dies gilt insbesondere für Untersuchungsvorhaben, wie in der Arbeit, in denen das Erkenntnisinteresse sich auf die Art der Einbindung textexterner Daten in den zu untersuchenden Text bezieht. Die Kultursemiotik bietet verschiedene Konzepte dafür, das Text-Kontext-Verhältnis greifbar zu machen und in den Rahmen einer filmnarratologischen Untersuchung zu integrieren. ¿Die Feuerzangenbowle¿ ist ein Klassiker der deutschen Filmgeschichte, dessen Rezeption bis heute zelebriert wird. Protagonist des komödiantischen Unterhaltungsfilms ist Dr. Johannes Pfeiffer, der seine verpasste Gymnasialzeit nachholen möchte. Der Film erschien im Jahr 1944 ¿ in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs und wie jeder Film ist auch ¿Die Feuerzangenbowle¿ mit Gräf gesprochen ein Kind seiner Zeit. Es handelt sich zwar nicht um einen Propagandafilm im engeren Sinne, jedoch reproduziert und affirmiert der Film unter dem Deckmantel des Unterhaltungsfilms nationalsozialistische Ideologie.