Franziska von Reventlow als Teil der Frauenbewegung? Eine Erörterung ausgehend von ihrem Text "Viragines oder Hetären"

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Courage. Geschlechterkonstruktionen von Grimmelshausen bis Brecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zentrum dieser Arbeit steht der Text "Viragines oder Hetären" von Franziska Gräfin zu Reventlow, welcher 1899 in der von Oskar Panizza herausgegebenen Zeitschrift "Züricher Diskussionen" erschien. Sowohl der Text als auch seine Autorin nehmen eine Sonderstellung in ihrer Zeit ein. Franziska zu Reventlow brach mit ihrer adligen Familie, um in München als Bohemienne ein freies Künstlerleben zu führen, das gegen jede gesellschaftliche Konvention des Kaiserreiches verstieß. Der Aufsatz "Viragines oder Hetären" wendet sich mit seiner vehementen Kritik sowohl gegen die Moral des Bürgertums, als auch gegen die Frauenbewegung. Obwohl diese Strömungen ansonsten nur wenig verbindet, richtet sich an beide der gleiche Vorwurf: den Geschlechtstrieb der Frauen zu unterdrücken oder gar zu negieren und sie so in ihrem eigentlichen, natürlichen Wesen nicht anzuerkennen.